US-Handelsstreit
Trump verschiebt Einführung neuer Zölle
Die EU soll Insidern zufolge zunächst keine Ankündigung höherer Zölle durch die USA erhalten.
Es werde keinen Zoll-Brief an die Europäische Union geben, sagen die EU-Vertreter, die namentlich nicht genannt werden wollen. Trump hatte Strafzölle gegen die EU für eine dreimonatige Verhandlungsfrist ausgesetzt. Diese endet am Mittwoch, den 9. Juli.
Trump verschickte am Montag die ersten von mehreren angekündigten Briefen an Länder mit neuen Zollbestimmungen, darunter sind Japan, Südkorea, Südafrika und Malaysia.
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Die Sprecherin des Weißen Hauses sagte, wechselseitige Zölle oder die in den Schreiben aufgeführten neuen Zölle werden in Kraft treten - "oder es werden Vereinbarungen getroffen". Diese Länder werden demnach weiterhin mit den Vereinigten Staaten verhandeln. Man habe viele positive Entwicklungen in die richtige Richtung gesehen.
Die EU setzte auf eine Grundsatzvereinbarung zum Zollstreit mit den USA. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe am Sonntag mit US-Präsident Trump zum aktuellen Verhandlungsstand telefoniert, sagte ein Sprecher in Brüssel. Man sei am "Anfang der Schlussphase", hieß es am Montagmittag. Zu Details des Gesprächs wollte der Sprecher keine Angaben machen.
Zölle gegen Japan und Südkorea
Diese würden ab dem 1. August greifen. Stellungnahmen der Regierungen in Tokio und Seoul liegen zunächst nicht vor. Nach der Ankündigung gegenüber Japan und Südkorea bauten die wichtigen US-Aktienindizes an der Wall Street ihre Verluste aus.
Nach der Ankündigung bauen die wichtigen US-Aktienindizes an der Wall Street ihre Verluste aus.
Trump sprach zudem eine Warnung an die beiden Länder aus: "Wenn Sie sich aus irgendeinem Grund entscheiden, Ihre Zölle zu erhöhen, dann wird die Zahl, um die Sie diese erhöhen wollen, zu den 25 Prozent, die wir erheben, hinzugerechnet."
12 bis 15 Länder sollen Briefe erhalten
Trump hatte zuvor angekündigt, dass 12 bis 15 Länder bis Mittwoch entsprechende Briefe erhalten. Im April hatte Trump einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent auf fast alle Importe aus der EU eingeführt. Zusätzlich gelten Sonderzölle auf bestimmte Produkte, etwa auf Stahl- und Aluminium-sowie Autoimporte. Mit seiner Zollpolitik will Trump erreichen, dass mehr in den USA produziert wird.
US-Finanzminister Scott Bessent sagte im Sender CNN, er erwarte infolge der Briefe schnell viele Deals. Er sprach zudem von ungefähr 100 Briefen an kleine Länder, mit denen die USA keinen großen Handel treiben. "Die Länder bekommen einen Brief, der besagt: Wenn wir keine Vereinbarung erreicht haben, fallt ihr auf das Niveau vom 2. April zurück." An dem Tag hatte Trump sein weitreichendes Zollpaket angekündigt.
Video: Warum rudert Trump bei Zöllen zurück?
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump kündigt Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Japan und Südkorea an.
- Diese würden ab dem 1. August greifen, heißt es in Schreiben an die jeweiligen Regierungen der Länder auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social.
- Stellungnahmen der Regierungen in Tokio und Seoul liegen zunächst nicht vor.