Rothirsch kühlt sich im Wasser abAPA/AFP

Hitzebelastung

Ohren-Klimaanlage und Flügel-Ventilatoren: So kühlen sich Tiere ab

03. Juli 2025 · Lesedauer 4 min

Ganz Österreich schwitzt, aber nicht nur Menschen leiden unter der massiven Hitze, sondern auch Tiere. Während Hund, Katze und Co. von ihren Besitzer:innen versorgt werden, müssen Wildtiere sich selbst vor der Hitze schützen. Dabei werden sie mitunter sehr kreativ.

Aktuell sind die Temperaturen in Österreich schweißtreibend. Wer kann, verbringt die Zeit in klimatisierten Gebäuden oder im Schwimmbad. Zwei Optionen, die Wildtieren logischerweise nicht offen stehen - viele von ihnen besitzen zu alledem nur wenige oder gar keine Schweißdrüsen.

Auch sie leiden aber unter der brütenden Hitze - und haben dafür teils kuriose Wege, um sich abzukühlen. 

Recht bekannt ist etwa, dass Wildschweine sich an heißen Tagen gerne in Schlammbädern wälzen. Die Schweine, die zu jenen Tieren gehören, die kaum Schweißdrüsen besitzen, werden durch die Schlammpackung gekühlt. Außerdem wird so die Haut vor Austrocknung und Parasiten geschützt.

Etwas klassischer geht der Rothirsch die Sache an. Wie wir Menschen nimmt er zur Abkühlung ein Bad, dabei scheut er auch vor tiefen Gewässern nicht zurück. Dort steht ihm das Wasser dann buchstäblich bis zum Hals - perfekt, wenn das Thermometer an der 40-Grad-Marke kratzt.

Kot als Abkühlung

Unkonventionelle Abkühlung verschafft sich hingegen der Weißstorch. Eigentlich sind seine Beine orange-rot, im Sommer wirken sie aber oft weiß. Der Grund: Der Vogel beschmiert seine Beine mit Kot. 

Klingt ein wenig grausig, hilft aber. Denn dadurch werden die langen Beine des Storchs einerseits durch Verdunstung gekühlt, andererseits reflektiert die Farbe das Sonnenlicht, informiert der Nationalpark Donauauen.

Eingebaute Abkühlung

Andere Tiere wiederum haben die Klimaanlage praktisch eingebaut. Feldhasen nützen etwa ihre langen Ohren zum besseren Umgang mit der Hitze. Wird es sehr heiß, werden die Ohren nämlich stark durchblutet. Das Blut kühlt dort ab und das spart Schweiß, weiß die Deutsche Wildtierstiftung.

In heißen Gegenden sind die Tiere sogar so weit angepasst, dass ihre Ohren dort größer sind als bei Hasenarten in kalten Gebieten.

Etwas anders handhaben Hummeln die Hitze. Sie müssen vor allem ihre Brut vor dem Austrocknen bewahren und benutzen dazu ihre Flügel als Ventilatoren. Damit fächeln sie dem Nachwuchs Luft zu.

Für die körpereigene Abkühlung muss natürlich auch gesorgt werden. Dazu können sie ihre Zirkulation so steuern, dass die Körperflüssigkeit in den Hinterleib gepumpt wird. Dort wird sie durch den Flugwind abgekühlt.

Flügel als Ventilatoren

Ein weiteres Vorgehen gegen die Hitze ist das Hecheln, das man von Hunden kennt. Auch einige Vogelarten, wie Amseln oder Krähen, fangen bei hohen Temperaturen zu hecheln an. Die Haut des Kehlsackes wird zum Flattern gebracht, einbezogen werden auch Rachen und Lunge.

Dadurch verbessert sich nicht nur die Luftzirkulation, sondern auch die Oberfläche zur Wärmeabgabe wird vergrößert.

Video: Tiere schützen an Hundstagen

Schutz vor der Sonne

Reptilien, wie etwa Eidechsen, sind da nicht ganz so gut ausgerüstet. Sie sind wechselwarme Tiere, d.h. ihre Körpertemperatur hängt von der Außentemperatur ab. Im Sommer kann das zum Problem werden. Sie versuchen daher der Sonne größtmöglich zu entgehen und schauen sich nach Schattenplätzen um. Manchmal vergraben sie sich zudem in feuchten Erdgruben. 

Letztere Option bevorzugt auch die beige-grün gefleckte Wechselkröte. Sie gehört zwar zu den Amphibien, versteckt sich bei Hitze aber ebenfalls in Erdlöchern oder unter Baumstümpfen. Wenn nötig, harrt sie dort wochenlang aus, bis es wieder kühler wird.

Libellen versuchen sich der Hitze ebenfalls so gut wie möglich zu entziehen. Sie halten dazu ihren Hinterleib in die Sonne, damit sich der restliche Körper nicht ganz so stark erwärmt.

Ein Tipp, den auch Menschen befolgen können. Allerdings sollten wir wohl eher den Kopf aus der Sonne halten.

Zusammenfassung
  • Ganz Österreich schwitzt, aber nicht nur Menschen leiden unter der massiven Hitze, sondern auch Tiere.
  • Während Hund, Katze und Co. von ihren Besitzer:innen versorgt werden, müssen Wildtiere sich selbst vor der Hitze schützen.
  • Dabei werden sie mitunter sehr kreativ.