Hersteller will mehr Affenpocken-Impfstoff produzieren

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Das dänische Biotech-Unternehmen Bavarian Nordic will die Produktionskapazität für seinen Affenpocken-Impfstoff erhöhen. "Wir werden alles tun, um die hohe Nachfrage auf der ganzen Welt zu befriedigen", sagte Firmenchef Paul Chaplin am Mittwoch. Der weltweit einzige Hersteller eines zugelassenen Impfstoffs gegen Affenpocken habe vor, bis Ende 2022 rund vier Millionen Dosen des Präparats zu liefern.

Im zweiten Quartal erzielte der Konzern mit dem Impfstoff einen Umsatz von 117 Millionen dänischen Kronen (15,73 Mio. Euro). Mehrere Länder verabreichen kleinere Dosen des Präparats, um möglichst viel aus den vorhandenen Vorräten herauszuschlagen. Die Wirksamkeit des Impfstoffs in kleineren Mengen ist aber nicht bekannt. "Ich habe volles Verständnis für die Dosisreduzierung", sagte Chaplin. Allerdings verringere eine ausreichende Dosierung die Anzahl der Personen, die für eine zweite Impfung kommen müssten.

Auch Österreich änderte die Richtlinien für die Impfung, nachdem die EU-Arzneimittelbehörde EMA am vergangenen Freitag eine Empfehlung für den effizienteren Einsatz des Affenpocken-Impfstoffes veröffentlicht hatte. Demnach reicht für eine präventive Anwendung ein Fünftel der herkömmlichen Dosis, wenn das Präparat nicht subkutan - unter die Haut - gespritzt wird, sondern intradermal, also in die Haut. Dieses Vorgehen kommt Österreich entgegen, das bisher erst 4.340 Dosen des Vakzins erhalten hat.

ribbon Zusammenfassung
  • Das dänische Biotech-Unternehmen Bavarian Nordic will die Produktionskapazität für seinen Affenpocken-Impfstoff erhöhen.
  • Der weltweit einzige Hersteller eines zugelassenen Impfstoffs gegen Affenpocken habe vor, bis Ende 2022 rund vier Millionen Dosen des Präparats zu liefern.
  • Mehrere Länder verabreichen kleinere Dosen des Präparats, um möglichst viel aus den vorhandenen Vorräten herauszuschlagen.