APA/GERALD MACKINGER

Hausbesetzung am Wiener Rathausplatz von Polizei "zwangsweise aufgelöst"

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Rund 50 Aktivisten besetzen am Wiener Rathausplatz ein Haus. Sie protestieren gegen Österreichs Asylpolitik und Leerstände am Wohnungsmarkt. Am Montagabend wurde die Besetzung von der Polizei beendet.

Im Zentrum Wiens ist es am Montag zu einer Hausbesetzung gekommen. Die Aktivisten enterten ein leer stehendes Haus am Rathaus-Platz mit ungefähr 50 Personen und hissten Transparente wie "Refugees welcome". Protestiert werden soll nicht nur gegen die Asylpolitik Österreichs sondern auch gegen die Situation am Wohnungsmarkt mit Fokus auf das Thema Leerstand. Am Montagabend wurde die Besetzung von der Polizei "zwangsweises aufgelöst" . 

Die Polizei sah die Aktion als Versammlung. Da dabei "rechtswidrige Handlungen" gesetzt worden seien, sei die behördliche Auflösung veranlasst worden, teilte Polizeisprecherin Barbara Gass Montagabend mit. Die Aktivisten der Initiative "bleiberechtfüralle" folgten der Aufforderung über Lautsprecher allerdings nicht, auch "zuvor gesetzte Dialogversuche" der Polizei, die Versammlung freiwillig zu beeenden, seien ignoriert worden. Deshalb habe man die Kundgebung nach den Bestimmungen des Versammlungsgesetzes zwangsweise aufgelöst, hieß es in der Aussendung der Polizei.

Argumentiert wurde von der Initiative "bleiberechtfüralle", dass geflüchtete Menschen, die ein sicheres Zuhause suchten, auf unmenschliche Weise aus Österreich in Kriegs- und Krisengebiete abgeschoben würden, obwohl mitten in Wien Platz zur Verfügung stehen würde. Entsprechend hieß es auf dem größten Transparent: "Ob geflüchtet oder wohnungslos. Wir haben Platz, die Stadt ist groß!"

Die Forderungen der Hausbesetzer beim Rathaus

Aktivistin Rosalia erklärt PULS 24 Reporterin Bianca Ambros die Forderungen der Hausbesetzer beim Rathaus.

Straße vor Haus gesperrt

Die Straße vor dem Gebäude wurde zwischenzeitlich gesperrt. Zahlreiche Polizeifahrzeuge waren postiert, auch mehrere Schaulustige beobachteten das Geschehen. Für die Polizei ging es zunächst darum abzuklären, ob es sich überhaupt um eine Besetzung nach dem Sicherheitspolizeigesetz handle, und den Besitzer des Hauses zu erreichen, sagte Polizeisprecherin Barbara Gass der APA.

Am Balkon des Hauses tanzten Aktivisten - unter Einhaltung der Corona-Regeln: Sie trugen allesamt Masken. Das Gebäude war von ihnen auch mit Luftballons geschmückt worden. Eigentümer des Objekts ist eine Immobiliengesellschaft, wie ein Sprecher von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) der APA auf Anfrage mitteilte.

Aktivisten besetzten Haus im Zentrum Wiens

Im Zentrum Wiens ist es am Montag zu einer Hausbesetzung gekommen. PULS 24 Reporterin Bianca Ambros berichtet von vor Ort.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Zentrum Wiens ist es am Montag zu einer Hausbesetzung gekommen.
  • Die Aktivisten enterten ein leer stehendes Haus am Rathaus-Platz mit ungefähr 50 Personen und hissten Transparente wie "Refugees welcome".
  • Protestiert werden soll nicht nur gegen die Asylpolitik Österreichs sondern auch gegen die Situation am Wohnungsmarkt mit Fokus auf das Thema Leerstand.
  • Am Montagabend wurde die Besetzung von der Polizei "zwangsweises aufgelöst" . 
  • Die Polizei sah die Aktion als Versammlung. Da dabei "rechtswidrige Handlungen" gesetzt worden seien, sei die behördliche Auflösung veranlasst worden.

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