Gewicht der "Technosphäre" verdoppelt sich alle 20 Jahre
Die Technosphäre dient den Menschen etwa für die Nahrungsmittelproduktion, zum Schutz und Transport, sowie um über lange Strecken zu kommunizieren, so das Team um Wiedenhofer, der am Institut für Soziale Ökonomie der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien forscht: "Gleichzeitig führt sie zur raschen Ausbeutung natürlicher Ressourcen und Verbrennung fossiler Brennstoffe, was die Artenvielfalt dezimiert, den Klimawandel verursacht und große Mengen an Abfallstoffen erzeugt."
Die Hälfte der Technosphären-Masse kommt von Gebäuden, ein Drittel von Transport-Infrastruktur, also etwa Straßen, Brücken, Schienen und Pipelines. "Bewegliche Objekte wie Autos, Flugzeuge, Schiffe und Maschinen machen weniger als zwei Prozent der Gesamtmasse der Technosphäre aus, was mit der Biomasse aller Tiere auf der Erde vergleichbar ist", erklären die Wissenschafter. Trotz ihres vergleichbar kleinen Gewichts hätten diese eine überproportional große Wirkung auf den Ressourcenverbrauch, die Artenvielfalt und Klimakrise.
Besonders kritisch sehen die Ökologen die rasche Gewichtszunahme der Technosphäre: "Etwa alle zwanzig Jahre hat sich ihre Masse seit 1900 verdoppelt", so Wiedenhofer in einer Aussendung: "Solches Wachstum erinnert weniger an natürliche Kreisläufe als an industrielle Logik und stellt eine Herausforderung für die planetaren Grenzen dar."
(S E R V I C E - Fachpublikation: https://esd.copernicus.org/articles/16/979/2025/)
Zusammenfassung
- Die von Menschen geschaffene Technosphäre – bestehend aus Gebäuden, Maschinen und Computern – hat mit etwa einer Billion Tonnen aktuell das gleiche Gewicht wie alle Pflanzen und Tiere zusammen.
- Ihr Gewicht wächst mit rund drei Prozent pro Jahr und verdoppelt sich damit alle 20 Jahre, was laut Forschenden eine Herausforderung für die planetaren Grenzen darstellt.