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Getreidesilos im Hafen von Beirut weiter eingestürzt

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Mehr als zwei Jahre nach der Explosionskatastrophe im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut sind dort weitere Teile der symbolträchtigen Getreidesilos eingestürzt. Über dem Gebiet stieg Dienstagfrüh eine dichte weiße Rauchwolke auf, wie auf Videos in den sozialen Medien zu sehen war. Beißender Geruch lag in der Luft. Viele Libanesen sehen in den Silos ein Symbol für die verheerende Detonation im August 2020. Vor allem Angehörige der Opfer möchten sie als Mahnmal erhalten.

Die Regierung will sie hingegen abreißen. Bereits in den vergangenen Wochen waren Teile der Silos eingestürzt, nachdem dort übrig gebliebenes Getreide gebrannt hatte. Bei der Explosion waren mehr als 190 Menschen ums Leben gekommen, rund 6.000 wurden verletzt. Große Teile des Hafens und der umliegenden Wohngebiete wurden zerstört. Der Wiederaufbau kommt nur schleppend voran, vor allem weil Geld fehlt. Der Libanon leidet seit fast drei Jahren unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.

Bei der Explosion waren große Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat detoniert, die über Jahre ohne Schutzmaßnahmen im Hafen gelagert worden waren. Die genaue Ursache ist noch immer unklar. Die offiziellen Ermittlungen stocken, weil sie unter anderem durch Machtkämpfe innerhalb der Regierung blockiert werden. "Auch wenn nur ein Silo stehen bleibt, wird uns dies immer daran erinnern, dass wir uns weiterhin für Gerechtigkeit für die unschuldigen Opfer einsetzen müssen", sagte William Noun, ein Sprecher der Angehörigen.

ribbon Zusammenfassung
  • Mehr als zwei Jahre nach der Explosionskatastrophe im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut sind dort weitere Teile der symbolträchtigen Getreidesilos eingestürzt.
  • Vor allem Angehörige der Opfer möchten sie als Mahnmal erhalten.
  • Bereits in den vergangenen Wochen waren Teile der Silos eingestürzt, nachdem dort übrig gebliebenes Getreide gebrannt hatte.
  • Große Teile des Hafens und der umliegenden Wohngebiete wurden zerstört.

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