Gesuchter Puma in Deutschland ist wohl nur Hauskatze
Aus Sicht des Experten habe der Saalekreis zu Recht entschieden, die Suche zu beenden. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Hauskatze ist, ist einfach hoch." Für einen Puma bestehe keinerlei Beweisgrundlage. Weil das Video an einem Hang aufgenommen worden ist, sei die Perspektive verzerrt, glaubt der Fährtenleser. Die Katze habe vor den dahinterliegenden Rosenbüschen deutlich größer gewirkt, als sie eigentlich ist.
Der 32-Jährige gehört zum globalen Kollektiv der "Cybertracker". Die Organisation bedient sich moderner Technologien und dem Wissen von Ureinwohnern, um Fährtenleser auszubilden und zu zertifizieren. Die "Cybertracker" waren bereits vor zwei Jahren mitverantwortlich für die Lösung um das Rätsel der "Löwin von Kleinmachnow".
In dem Berliner Vorort jagten Polizei, Jäger und Tierärzte rund 30 Stunden lang samt Hubschrauber und Drohnen eine vermeintliche Löwin – ausgelöst durch ein Handyvideo. Die internationale Aufmerksamkeit war groß, am Ende stellte sich das angebliche Raubtier als Wildschwein heraus.
Damals fanden sich auch eindeutige Wildschweinspuren. Das sei dieses Mal nicht der Fall gewesen, so Messerer. Da die Sichtung bereits mehrere Tage her war, sei das ohnehin unwahrscheinlich gewesen. "Selbst wenn es ein Puma gewesen wäre, hätten wir dann nur noch mit Glück Spuren finden können."
Kalbsriss entpuppt sich als "Raben- und Krähenfraß"
Auch der fragliche Riss eines Kalbes in der Nähe des Geiseltalsees habe sich mittlerweile aufgeklärt. Demnach sei das Tier an einer natürlichen Todesursache gestorben. "Danach haben sich Raben und Krähen daran zu schaffen gemacht", erklärte eine Sprecherin des Saalekreises. Der Tierkadaver sei von einer Amtstierärztin untersucht worden, die den Riss durch ein Raubtier ausgeschlossen hätte.
Zusammenfassung
- Der von mehreren Personen am Geiseltalsee in Deutschland gemeldete Puma ist laut dem 32-jährigen Fährtenleser Georg Messerer mit hoher Wahrscheinlichkeit nur eine Hauskatze.
- Die Suche nach dem mutmaßlichen Raubtier wurde vom Saalekreis eingestellt, da es keinerlei Beweise für einen Puma gibt und die Videoaufnahme aufgrund der Hanglage eine verzerrte Perspektive zeigte.
- Auch der zunächst als Raubtierangriff vermutete Riss eines Kalbes erwies sich nach Untersuchung durch eine Amtstierärztin als Folge von Aasfressern, nachdem das Tier eines natürlichen Todes gestorben war.