Gartlehner: 2G-Plus "wird uns vor Omikron nicht retten", nur Impfung und Lockdowns

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Die kommende Welle durch die Omikron-Variante könnte man maximal hinauszögern, aber nicht verhindern, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner im PULS 24 Interview. Eine 2G-Plus-Regelung werde nicht helfen, die einzig wirksamen Mittel würden Impfungen und im schlimmsten Fall Lockdowns sein.

Eine neue Welle durch die Omikron-Variante sei bereits sicher, meint Epidemiologe Gerald Gartlehner. Maßnahmen wie strengere Quarantäne-Regeln könnten die Welle maximal um ein paar Tage hinauszögern. "Alles, was wir jetzt machen, wird uns vor Omikron-Welle nicht retten", so der Epidemiologe von der Donau-Uni Krems.

Eine Verdopplung der Fälle innerhalb von zwei bis drei Tagen, wie dies aktuell in Großbritannien stattfinde, sei durchaus möglich. Auch die Prognosen von Norwegen - auf Österreich umgerechnet wären dies 500.000 Neuinfektionen pro Tag - seien "ernsthafte Zahlen" und vorstellbar, meint Gartlehner. Allerdings seien in Norwegen die Maßnahmen weit weniger streng als in Österreich.

Auswirkungen auf Hospitalisierungen noch unklar

Bei dem Thema der Hospitalisierungsrate der Omikron-Variante gebe es "aktuell nach wie vor mehr Fragen als Antworten", sagt Gartlehner. "In Dänemark gibt es erste Zahlen, die zeigen, dass die Hospitalisierungen zwischen Omikron und Delta eigentlich sehr ähnlich sind - und das wäre natürlich eine schlechte Nachricht", meint er.

"Bei der Dynamik, die Omikron entwickeln wird, sollte man diesmal auf jeden Fall nicht warten, bis 33 Prozent der Intensivbetten ausgelastet sind" bevor ein Lockdown beschlossen werde, warnt Gartlehner. Man habe aktuell noch viele Patienten der jüngsten Welle und daher kaum Puffer in der Spitalsauslastung.

Einziger Schutz sind Impfung oder Lockdowns

Eine 2G-Plus-Regelung werde bei Omikron kaum einen Unterschied machen, sagt Gartlehner. "Das wird uns nicht vor Omikron retten", meint er. "Es gibt wahrscheinlich nur zwei wirklich gut wirksame Mittel und das ist Impfen und im schlimmsten Fall wird es wieder ein Lockdown sein müssen", so die Prognose des Epidemiologen.

Die Corona-Medikamente, wie sie etwa von Pfizer aktuell zur Zulassung einreicht werden, seien zwar sehr wirksam, allerdings nur wenn sie sehr früh am Anfang einer Infektion zum Einsatz kommen, erklärt Gartlehner.

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ribbon Zusammenfassung
  • Die kommende Welle durch die Omikron-Variante könnte man maximal hinauszögern, aber nicht verhindern, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner im PULS 24 Interview.
  • Maßnahmen wie strengere Quarantäne-Regeln könnten die Welle maximal um ein paar Tage hinauszögern. "Alles, was wir jetzt machen, wird uns vor Omikron-Welle nicht retten", so der Epidemiologe von der Donau-Uni Krems.
  • Die Prognosen von Norwegen - auf Österreich umgerechnet wären dies 500.000 Neuinfektionen pro Tag - seien "ernsthafte Zahlen" und vorstellbar, meint Gartlehner. Allerdings seien in Norwegen die Maßnahmen weit weniger streng als in Österreich.
  • "In Dänemark gibt es erste Zahlen, die zeigen, dass die Hospitalisierungen zwischen Omikron und Delta eigentlich sehr ähnlich sind - und das wäre natürlich eine schlechte Nachricht", meint er.
  • "Bei der Dynamik, die Omikron entwickeln wird, sollte man diesmal auf jeden Fall nicht warten, bis 33 Prozent der Intensivbetten ausgelastet sind" bevor ein Lockdown beschlossen werde, warnt Gartlehner.
  • "Es gibt wahrscheinlich nur zwei wirklich gut wirksame Mittel und das ist Impfen und im schlimmsten Fall wird es wieder ein Lockdown sein müssen", so die Prognose des Epidemiologen.

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