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Geplante Pavian-Tötungen: Tierschützer ketten sich im Zoo an

20. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Aus Protest gegen die geplante Tötung gesunder Paviane im Nürnberger Tiergarten in Deutschland haben sich Tierschutzaktivisten vor dem Gehege der Primaten angekettet. "Durch die geplante Paviantötung schafft der Tiergarten einen Präzedenzfall, der es weiteren Zoos ermöglichen wird, künftig nach Belieben gesunde Primaten zu töten, was bisher nicht erlaubt ist", begründete Emilia Schüler von der Organisation Animal Rebellion die Aktion am Sonntag.

Dies sei "nicht nur ein Rückschritt im Tierschutz, sondern eine absolute Grenzüberschreitung". Laut Polizei verlief der Protest der sechs, mit Transparenten ausgestatteten, Menschen zunächst friedlich. "Das Besucheraufkommen im Tiergarten ist heute auch relativ überschaubar", sagte ein Sprecher.

Der städtische Zoo hatte im Februar 2024 bekanntgegeben, einige seiner Guinea-Paviane töten zu wollen, weil die Gruppe zu groß für die Anlage geworden sei. Dadurch komme es verstärkt zu Konflikten, bei denen sich die Tiere verletzten. Der Tiergarten versucht nach eigenen Angaben seit vielen Jahren erfolglos, die Größe der Guinea-Paviangruppe zu reduzieren und Tiere abzugeben.

"Statt weiterhin konzeptlos Tiere in Zoos zu züchten und sie einzusperren und irgendwann zu töten, müssen Zoos den einzig sinnvollen Artenschutz betreiben, indem sie die Lebensräume bedrohter Tierarten schützen und erhalten", erläuterte Schüler die Sicht der Tierschützer. Niedliche Tierbabys gälten in Zoos als Publikumsmagnet – doch viele neu geborene, lebensfähige Tiere würden als sogenannte "Überschusstiere" getötet.

Zusammenfassung
  • Sechs Tierschutzaktivisten haben sich am Sonntag vor dem Gehege der Guinea-Paviane im Nürnberger Tiergarten angekettet, um gegen die geplante Tötung gesunder Tiere zu protestieren.
  • Der Zoo hatte im Februar 2024 angekündigt, einige Paviane zu töten, weil die Gruppe zu groß für die Anlage sei und es vermehrt zu Verletzungen durch Konflikte komme.
  • Tierschützer warnen vor einem Präzedenzfall, der es anderen Zoos ermöglichen könnte, künftig gesunde Primaten zu töten, und fordern stattdessen verstärkte Maßnahmen zum Schutz der Lebensräume bedrohter Tierarten.