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Gehacktes Telefon: Prinz Harry muss im Mai vor Gericht

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Prinz Harry hat den Verlag der britischen Klatschzeitung "Mirror" wegen illegalen Abhörens von Telefongesprächen verklagt. Das Medium revanchiert sich und lädt nur einen einzigen Zeugen persönlich vor: Harry. Am 9. Mai geht der Prozess in London los.

Harry, der Duke of Sussex und zweite Sohn des britischen Königs Charles III., lebt zwar in den USA, könnte 2023 aber zwangsläufig einige Wochen in der alten Heimat Großbritannien verbringen müssen. Am Mittwoch hat Richter Timothy Fancourt nämlich entschieden, dass Harrys Klage gegen den Verlag der britischen Zeitung "Mirror" am 9. Mai vor Gericht kommt. Fancourt rechnet mit einer Prozessdauer von sechs bis sieben Wochen. 

Verlag will Harry vor Gericht sehen

Die Klägerseite will den Duke als Zeugen vor den Kadi zitieren. Harry wirft dem Verlag Mirror Group Newspapers (MGN) vor, zwischen 1996 und 2010 knapp 150 Artikel mit Informationen veröffentlicht zu haben, die auf ungesetzliche Weise erlangt wurden. Der Verlag soll sein Handy gehackt haben. MGN bestreitet die Behauptungen und macht zudem in einigen Fällen Verjährung geltend. Der Verlag hatte zuvor einige Klagen beigelegt

Auch George Michael abgehört?

Harrys Klage wurde stellvertretend für mehrere ähnlich Vorwürfe von anderen Prominenten ausgewählt. Insgesamt sollen zunächst vier oder fünf Fälle verhandelt werden. Darunter ist "Coronation Street"-Darstellerin Nikki Sanderson. Geklagt hatten zudem die Nachlassverwalter des 2016 gestorbenen Sängers George Michael sowie Girls-Aloud-Sängerin Cheryl Ann Tweedy, bekannt als Cheryl Cole und Ex-Fußballer Ian Wright.

Auch "Mail on Sunday" verklagt

Harry hat der britischen Boulevardpresse wiederholt schwere Vorwürfe gemacht, zuletzt in seiner Autobiografie "Reserve" (engl.: "Spare"). Der Prozess gegen den "Mirror"-Verlag ist nicht der einzige, den der Briten-Prinz gegen Medien seines Heimatlandes laufen hat. Am 17. März soll seine Klage gegen den Verlag der "Mail On Sunday" verhandelt werden, dem der Prinz Verleumdung vorwirft.

ribbon Zusammenfassung
  • Prinz Harry hat den Verlag der britischen Klatschzeitung "Mirror" wegen illegalen Abhörens von Telefongesprächen verklagt.
  • Das Medium revanchiert sich und lädt nur einen einzigen Zeugen persönlich vor: Harry. Am 9. Mai geht der Prozess in London los.