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Gegen das Verblassen: Das Tagebuch der Anne Frank als Podcast

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Die Erinnerungen an die Verbrechen des NS-Regimes beginnen zu verblassen, Zeitzeugen gibt es kaum noch. Das Projekt "Anne Frank – der Podcast" möchte Wissenslücken unter Jugendlichen schließen.

"Ich sehe, wie die Welt langsam mehr und mehr in eine Wüste verwandelt wird, ich höre den anrollenden Donner immer lauter, der auch uns töten wird, ich fühle das Leid von Millionen Menschen mit, und doch, wenn ich nach dem Himmel sehe, denke ich, dass alles sich wieder zum Guten wenden wird, dass auch diese Härte ein Ende haben muss." Diese Zeilen schreibt Anne Frank am 15. Juli 1944. Wenige Tage später wird sie und ihre Familie von der Gestapo in ihrem Versteck in Amsterdam entdeckt und ins KZ Bergen-Belsen deportiert. Sie wird dort sterben und nur 15 Jahre alt werden.

Über Jahre schrieb Anne Frank regelmäßig Zeilen in ihr Tagebuch. Erlebnisse, Gedanken, Gefühle. Das Leben während der NS-Diktatur, das Leben in einer geheimen Wohnung in einem Hinterhaus. Das Leben im Wissen, dass die Nazis sie aufgrund ihres Glaubens verfolgen.

Trotz dem Wissen über die NS-Verbrechen, verblassen die Erinnerungen daran. Teils werden die Verbrechen verharmlost, teils geleugnet. Besonders unter den Jugendlichen gibt es Wissenslücken. 81 Prozent der österreichischen Schüler:innen konnten bei einer Befragung keine oder nur eine falsche Definition von "Antisemitismus" angeben.

"Anne Frank - der Podcast"

Um diese Wissenslücken zu schließen und besonders (aber nicht nur) die Jugendlichen zu erreichen, wurde das Projekt "Anne Frank – der Podcast" ins Leben gerufen. 46 bekannte Persönlichkeiten aus einem breiten Spektrum, darunter Präsident Alexander Van der Bellen, ORF-Anchor Armin Wolf, Kabarettist Josef Hader, Autorin Ronja von Rönne oder Influencerin Hannah (sie liest auch den zitierten Teil) wurden dafür gewonnen. Zu finden ist der Podcast unter annefrank.digital oder auf jeder gängigen Streaming-Plattform und steht kostenlos zur Verfügung.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Erinnerungen an die Verbrechen des NS-Regimes beginnen zu verblassen, Zeitzeugen gibt es kaum noch. Das Projekt "Anne Frank – der Podcast" möchte Wissenslücken unter Jugendlichen schließen.

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