APA/APA (dpa/Symbolbild)/Federico Gambarini

Frühling 2020 unter den 15 trockensten der Messgeschichte

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Der zu Ende gehende meteorologische Frühling bekommt einen Platz unter den 15 trockensten der Messgeschichte in Österreich. März und April waren sehr mild und sehr trocken, der Mai etwas zu kühl und etwas zu trocken, analysierten die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Insgesamt fehlen heuer rund 30 Prozent Niederschlag im Vergleich zu einem durchschnittlichen Frühling.

Der zu Ende gehende meteorologische Frühling bekommt einen Platz unter den 15 trockensten der Messgeschichte in Österreich. März und April waren sehr mild und sehr trocken, der Mai etwas zu kühl und etwas zu trocken, analysierten die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Insgesamt fehlen heuer rund 30 Prozent Niederschlag im Vergleich zu einem durchschnittlichen Frühling.

"Der Regen im Mai konnte die extreme Trockenheit der Vormonate nicht mehr ausgleichen", sagte Alexander Orlik von der ZAMG. "Ähnlich trocken war ein Frühling zuletzt im Jahr 2003." Erst mit Anfang oder Mitte Mai sei die extreme Trockenheit durch unbeständige und schaueranfällige Wetterlagen gelindert worden.

Nur wenige Regionen weisen eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz auf, darunter Teile Osttirols und Oberkärntens sowie der westliche Teil der Obersteiermark. Das südöstliche Niederösterreich und das Mittelburgenland waren die relativ trockensten Regionen, hier kamen nur etwa 45 bis 55 Prozent der hier üblichen Mengen zusammen.

Typisch für einen Frühling, pendelte er zwischen strengem Frost und "Sommerhitze": Am kältesten unterhalb von 1.000 Metern Seehöhe war es mit minus zwölf Grad am 31. März in Bad Bleiberg in Kärnten. Der höchste Wert wurde am 23. Mai mit 32,2 Grad an der ZAMG-Wetterstation im Tiroler Imst gemessen. Generell lagen die Temperaturen im Tiefland um 0,8 Grad über dem vieljährigen Mittel, auf den Bergen um 1,1 Grad. "Sommertage" mit über 25 Grad waren heuer etwas seltener, vor allem durch den relativ kühlen Mai.

Weil es Ende März und Anfang April sehr trocken, klar und kaum windig war, kühlte es trotzt hoher Tagestemperaturen in den Nächten immer wieder sehr stark ab. Vor allem in Ostösterreich und im Norden gab es überdurchschnittlich viel Frost. Der erste Hitzetag wurde am 23. Mai registriert, was im Schnitt liegt: Im klimatologischen Mittel gibt es den ersten Hitzetag im Jahr in Österreich laut ZAMG immer um den 25. Mai.

Für Blitzeinschläge verzeichnete das Ortungssystem ALDIS mit 4.300 den zweitniedrigsten Wert seit Messbeginn 1992. Noch weniger gab es nur im Frühling 2019 mit 2.300 Einschlägen. 2018 schlug der Blitz bis Ende Mai rund 28.000 Mal ein, einer der fünf höchsten Werte, seit mitgezählt wird.

Der milde Jahresbeginn brachte die Natur schnell in Schwung. Zu Frühlingsbeginn trieben viele Pflanzen um zwei bis drei Wochen früher aus als im vieljährigen Durchschnitt. Die Kaltlufteinbrüche Ende März bis Anfang April bremsten die Entwicklung. "Jetzt, Ende Mai, liegt der Vorsprung gegenüber einem durchschnittlichen Frühling bei etwa ein bis zwei Wochen", sagte ZAMG-Phänologe Helfried Scheifinger.

ribbon Zusammenfassung
  • März und April waren sehr mild und sehr trocken, der Mai etwas zu kühl und etwas zu trocken, analysierten die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
  • Insgesamt fehlen heuer rund 30 Prozent Niederschlag im Vergleich zu einem durchschnittlichen Frühling.
  • Der höchste Wert wurde am 23. Mai mit 32,2 Grad an der ZAMG-Wetterstation im Tiroler Imst gemessen.
  • Die Kaltlufteinbrüche Ende März bis Anfang April bremsten die Entwicklung.

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