"Fridays For Future" ruft zum Klimastreik in ganz Österreich

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Der Aufruf zum globalen "Fridays For Future"-Klimastreik am 3. März im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien ist von den Aktivist:innen in Wien auch für einen Aufruf gegen eine "Kriminalisierung" der Proteste genutzt worden.

In welcher Form der Einsatz für das Klima erfolge, mache indes keinen Unterschied: "Im Endeffekt ist es egal, ob wir klagen, kleben oder streiken". "Morgen ist zu spät" lautet das Motto am Freitag, bei der bereits zwölften Klimademo.

Zweitägige Proteste an neun Orten

Der hauptsächliche Grund für den Protest, der in zwei Tagen in Wien, Linz, Graz und sechs weiteren Orten stattfinden soll, ist nun schon seit zwei Jahren unverändert das fehlende Klimaschutzgesetz - womit seit 790 Tagen keine Klimaziele mehr für Österreich festlegt sind. Neues Thema war hingegen die vor kurzem eingebrachte Verfassungsklage wegen dieses Fehlens, eine der zwölf Klägerinnen ist Franziska aus Oberösterreich. "Mit 12 Jahren war ich das erste mal auf einer FFF-Demo. Schon damals war mir klar, dass die Klimakrise am eskalieren ist", erinnerte sich die inzwischen 16-Jährige, nun sei seit 2020 nicht einmal mehr ein Klimaschutzgesetz mehr vorhanden. "Ich habe satt, dass die Verantwortlichen meine Generation alle ökologischen Bürden tragen lassen." Die Klage sei eine weitere von vielen Möglichkeiten.

Lena, ebenfalls 16 Jahre und aus Salzburg, erinnerte daran, dass es nach vier Jahren Klimastreiks inzwischen "eine Selbstverständlichkeit ist, dass Jugendliche wegen des Klimas auf der Straße sind". 2,7 Grad sei derzeit die dystopische Prognose der Erderwärmung, die Klimakrise sei längst für viele eine grausame Realität. "Die ÖVP blockiert die Klimaziele seit 800 Tagen", so Lena, daher klage man den Staat. ÖVP und Wirtschaftskammer würden auch ein Gesetz zum Ausstieg aus teuren Gasheizungen verhindern, das Erneuerbare-Wärme-Gesetz, - und für die Grünen gelte zu all dem: "Sie akzeptieren das".

Klimaaktivistin: Regierungspolitik ist "radikales Däumchendrehen"

FFF-Klimaaktivstin Klara König sprach angesichts der Regierungspolitik von einem "radikalem Däumchendrehen" und wiederholte unter anderem die Forderung nach einem Treibhausgasziel im Verfassungsrang sowie die vier weiteren Ziele, die vom Klimavolksbegehren im Jahr 2020 ausgearbeitet wurden. "Die Erzählung von Klimaneutralität bis 2040 ist ein leeres Versprechen ohne eine gesetzliche Verankerung", so König - Österreich befeuere die Klimakrise stattdessen tagtäglich weiter, während die Regierung uns "jedes Ökoprojekt" als klimapolitischen Meilenstein verkaufe. Die richtigen Handlungen würden stattdessen weiterhin fehlen, "der richtige Zeitpunkt zu handeln war aber vor 30 Jahren", sagte König. Am Samstag, dem 10. März, werde trotzdem mit Hoffnung nach Wien-Favoriten geblickt, wenn dort Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vom obersten Stockwerk des Twin Tower seine "Rede zur Zukunft der Nation" halten wird.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Aufruf zum globalen "Fridays For Future"-Klimastreik am 3. März im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien ist von den Aktivistinnen und Aktivisten in Wien auch für einen Aufruf gegen eine "Kriminalisierung" der Proteste genutzt worden.
  • In welcher Form der Einsatz für das Klima erfolge, mache indes keinen Unterschied: "Im Endeffekt ist es egal, ob wir klagen, kleben oder streiken".

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