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Fliegen

EU ebnet Weg für mehr Flüssigkeit im Flugzeug-Handgepäck

01. Aug. 2025 · Lesedauer 3 min

In der EU ist der Weg für ein Ende der Flüssigkeitsmengen-Begrenzung bei Flugreisen frei. Die entsprechenden Scanner wurden zugelassen. Am Flughafen Wien sollen sie2026 flächendeckend eingesetzt werden.

Die Europäische Union hat Scanner zugelassen, die flüssige Sprengstoffe zuverlässig erkennen können und größere Flaschen im Handgepäck theoretisch erlauben, wie eine Sprecherin der EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur sagte. Alles Weitere sei nun Sache der Flughäfen.

Übergangsphase

Der Flughafen Wien teilte auf PULS 24 Anfrage mit, dass der Beschaffungsprozess für CT-Scanner laufe. Die flächendeckende Ausrollung in allen Terminals erfolgt schrittweise im Laufe des Jahres 2026

"Dank der neuen Technologie müssen Flüssigkeiten und elektronische Geräte künftig nicht mehr aus dem Handgepäck genommen werden. Welche Flüssigkeitsmengen im Handgepäck erlaubt sind, regelt weiterhin die EU. In die flächendeckende Umstellung auf CT-Scanner werden am Flughafen Wien 25 Millionen Euro investiert", hieß es in der Stellungnahme.

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In Linz seien die neuartigen Scanner zwar ein Thema, man wolle aber als Regionalflughafen erst einmal abwarten, ob und welche Erfahrungen der Airport Wien mache und dann entscheiden, hieß es beim Flughafen Linz. Die Anschaffung der Geräte sei nicht nur teuer, sondern die großen Scanner würden auch bauliche Veränderungen bedeuten. Auch dort gelte daher vorerst die 100-Milliliter-Grenze für Flüssigkeiten im Handgepäck.

Innsbruck: Große Investitionen notwendig

Beim Flughafen Innsbruck gab man sich vorerst noch etwas bedeckt. "Es ist noch viel zu früh, dazu etwas zu sagen", erklärte Sprecherin Nicole Kehle gegenüber der APA. Sollte das Ganze aber wirklich zu einer dauerhaften Regelung werden, werde dies auch in Innsbruck "jedenfalls Thema sein." 

Kehle verwies aber auch darauf, dass große Flughäfen solche Scanner zwar schon hätten, diese aber auch dort "nicht flächendeckend" zum Einsatz kommen würden, etwa in München. In diesem Zusammenhang spielte die Sprecherin auch auf die dafür nötigen "großen Investitionen" an, die die Anschaffung solcher Scanner mit sich bringen würden.

Mittelfristig sei eine diesbezügliche Umrüstung auch am Flughafen Klagenfurt vorgesehen. Das teilte eine Airport-Sprecherin auf APA-Anfrage mit.

Auch in Deutschland dürfte das Ende der 100-Milliliter-Behälter-Regel noch etwas auf sich warten lassen, obwohl entsprechende Scanner längst vorhanden sind. Grund ist, dass es weiter auch alte Geräte gibt und Reisende bisher nicht im Voraus darüber informiert werden können, an welchem Scanner sie die Sicherheitskontrolle durchlaufen werden. Zudem fehlt an manchen neuen Geräten die richtige Software.

Damit wird dort vorerst weiter gelten, dass Fluggäste Flüssigkeiten nur in Behältern mit einem Volumen von bis zu 100 Millilitern mitnehmen dürfen - und diese in einem wiederverschließbaren transparenten Plastikbeutel mit einem maximalen Fassungsvolumen von bis zu einem Liter verpackt sein müssen.

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Zusammenfassung
  • Die EU hat Scanner zugelassen, die flüssige Sprengstoffe erkennen und künftig größere Flüssigkeitsbehälter im Handgepäck ermöglichen könnten.
  • In Deutschland bleibt die 100-Milliliter-Regel vorerst bestehen, da weiterhin alte Scanner im Einsatz sind und an manchen neuen Geräten die passende Software fehlt.
  • Reisende dürfen Flüssigkeiten weiterhin nur in Behältern mit maximal 100 Millilitern und in einem wiederverschließbaren Plastikbeutel mit bis zu einem Liter Fassungsvermögen mitnehmen.
  • Der Flughafen Wien teilte auf PULS 24 Anfrage mit, dass der Beschaffungsprozess für CT-Scanner laufe. Die flächendeckende Ausrollung in allen Terminals erfolgt schrittweise im Laufe des Jahres 2026.