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Europäer laut Studie in Sorge wegen Klimawandels

10. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Europas Bürger machen sich einer Studie zufolge erhebliche Sorgen wegen des Klimawandels. Zugleich glauben weniger Menschen als zuvor, dass sie persönlich überhaupt einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Eon-Stiftung hervorgeht. Rund 71 Prozent der Bürgerinnen und Bürger befürchten demnach, dass der Klimawandel die Lebensbedingungen der kommenden Generationen erheblich verschlechtert.

Dieser Wert blieb demnach seit 2024 fast unverändert. Zugleich sank der Erhebung der Stiftung des deutschen Energiekonzerns zufolge der Anteil der Menschen, die an einen wirkungsvollen Beitrag des eigenen Handelns glaubten, von 75 Prozent im Jahr 2024 auf 70 Prozent in diesem Jahr. "Auch konkrete Maßnahmen wie Heizverzicht oder vegetarische Ernährung zeigen leicht rückläufige Werte", erklärte die Stiftung weiter.

Eine große Mehrheit der befragten Europäer (77 Prozent) gab an, dass ihre Regierung mehr tun sollte, damit die Energiewende vorankommt, wie aus der Studie weiter hervorgeht. Das allerdings ist ein deutlicher Rückgang - 2024 forderten das noch 83 Prozent. "Die Menschen in Europa stehen hinter der Energiewende - aber sie erwarten Planungssicherheit, soziale Fairness und sichtbares politisches Handeln", erklärte der Geschäftsführer der Eon-Stiftung, Stephan Muschick.

Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Eon-Stiftung jeweils rund 1.000 Frauen und Männer ab 18 Jahren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, den Niederlanden, Tschechien und Schweden. Demnach sind die Ergebnisse für die jeweilige Landesbevölkerung repräsentativ.

Deutliche Unterschiede zwischen den Ländern

In Deutschland treiben besonders die Kosten des Klimaschutzes die Befragten um. Mehr als zwei Drittel befürchten, Klimaschutzmaßnahmen finanziell nicht stemmen zu können. Zugleich zeigten sie eine hohe Bereitschaft, selber zu handeln, erklärte die Stiftung: "55 Prozent heizen weniger oder gar nicht, 52 Prozent verzichten auf Flugreisen und 44 Prozent kaufen Bio-Produkte."

Die Umfrageergebnisse weisen deutliche Unterschiede zwischen den Ländern auf, etwa bei der CO2-Bepreisung. In Frankreich, Spanien und Italien sprechen sich rund zwei Drittel der Befragten dafür aus, in Deutschland und Tschechien zeigt sich eine Mehrheit skeptisch. Süd- und westeuropäische Länder wie Italien und Spanien setzen überdies besonders auf Solarenergie. Hingegen bevorzugen vergleichsweise viele Menschen in Tschechien, Polen und Schweden die Kernkraft.

Zusammenfassung
  • 71 Prozent der Europäer sorgen sich laut Eon-Stiftung, dass der Klimawandel die Lebensbedingungen kommender Generationen erheblich verschlechtert.
  • Nur noch 70 Prozent glauben, dass sie persönlich wirksam zum Klimaschutz beitragen können, während 77 Prozent mehr Engagement ihrer Regierung bei der Energiewende fordern – beide Werte sind im Vergleich zu 2024 rückläufig.
  • In Deutschland befürchten über zwei Drittel der Befragten finanzielle Überforderung durch Klimaschutz, zeigen aber überdurchschnittlich hohe Bereitschaft zu Verhaltensänderungen wie Heizverzicht (55 Prozent) und Verzicht auf Flugreisen (52 Prozent).