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Erste Sanierungsetappe des ÖBB-Tauerntunnels endet planmäßig

03. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Die erste Etappe der Sanierung des ÖBB-Tauerntunnels zwischen Böckstein in Salzburg und Mallnitz in Kärnten geht nach rund acht Monaten termingerecht zu Ende. Noch während der laufenden Restarbeiten wird die Tauernschleuse für den Auto- und Radtransport am Samstag, 5. Juli, einen eingeschränkten Betrieb aufnehmen. Der Personen- und Güterverkehr durch das Gasteinertal startet wie vorgesehen am 14. Juli, wie die ÖBB am Donnerstag informierten.

Für die erste Bauetappe war der 115 Jahre alte, 8.371 Meter lange Tunnel seit Mitte November gesperrt. Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2027 wird eine zweite, dann fünfmonatige Sperre folgen. Die Maßnahmen sind bereits in Planung und betreffen schwerpunktmäßig den Bereich des Südportals. Die Kosten für beide Bauetappen belaufen sich auf rund 160 Millionen Euro, wie ein Sprecher der ÖBB gegenüber der APA erklärte.

Bei den Arbeiten handelte es sich um die größte Sanierung seit Inbetriebnahme des Bauwerks im Jahr 1909. Die Tunnelinnenschale musste wegen regelmäßiger Wassereinbrüche erneuert werden, dazu wurden Leit- und Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht und neue Schienen verlegt. Nicht die komplette Tunnelröhre wurde saniert, sondern jene Stellen, wo regelmäßig Wasser aus dem Berg trat.

Rund 500 Arbeiter waren während der Bauzeit im Einsatz. In den vergangenen acht Monaten wurden die notwendigen Sanierungen des Tunnelgewölbes gegen Wasserzutritte mit Spezialmaschinen durchgeführt. "Nachdem mit einer Mehrblattsäge ein Teil des Gewölbes abgefräst wurde, wurden die Bereiche abgedichtet und mit Bewehrungen und Spritzbeton für die Zukunft fit gemacht", erläuterte ÖBB-Projektleiterin Christiane Schiavinato.

Auch der Tunnelfunk wurde erneuert

Im Salzburger Bereich des Tunnels wurde die Oberleitung gegen eine moderne Deckenstromschiene ersetzt. Diese erhöht die Zuverlässigkeit und ist weniger wartungsintensiv. Gleichzeitig wurden auf rund 4.200 Meter Länge die Gleisschwellen durch eine betonierte, sogenannte feste Fahrbahn ersetzt. Mit dem erneuerten Tunnelfunk und der neu installierten Signal- und Sicherungstechnik soll der Tunnel für die Zukunft gerüstet sein. Die verlorene Zeit durch einen sogenannten Verbruch, bei dem im Bereich des Portals in Böckstein auf wenigen Metern das Gewölbe im Zuge der Bauarbeiten nachgegeben hatte, konnte durch den Einsatz aller Beteiligten aufgeholt werden.

Sanierung der Bahnhöfe im Gasteinertal endet 2027

Die Sperre des Tauerntunnels hatte große Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr. Die Bundesbahnen haben Schienenersatzverkehre für Reisende, Pendler und Radtouristen am populären Alpe-Adria-Radweg eingerichtet.

An der Erneuerung der Bahnhöfe in Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein wird noch gearbeitet. Bereits mit der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auf der Tauernstrecke am 14. Juli werden die Stationen in Betrieb genommen. Die Gesamtfertigstellung der Bahnhöfe mit leichterem Zugang, weitestgehender Barrierefreiheit, neuen Aufzugsanlagen, modernem Fahrgast-Informationssystem, taktilem Leitsystem, P&R- und B&R-Anlagen, Busumkehren, neuen elektronischen Stellwerken und einer noch zuverlässigeren Infrastruktur wird bis Ende 2027 erfolgen. Die kundenrelevanten Verbesserungen wie Barrierefreiheit, P&R-, B&R-Anlagen sowie Busumkehren werden bereits bis Fahrplanwechsel Ende 2025 fertiggestellt sein.

Zusammenfassung
  • Die erste Sanierungsetappe des 8.371 Meter langen ÖBB-Tauerntunnels zwischen Böckstein und Mallnitz wurde nach acht Monaten Bauzeit und Sperre termingerecht abgeschlossen.
  • Ab 5. Juli nimmt die Tauernschleuse für Auto- und Radtransport den eingeschränkten Betrieb auf, während der Personen- und Güterverkehr wie geplant am 14. Juli wieder startet.
  • Die Gesamtkosten für beide Bauetappen betragen rund 160 Millionen Euro, eine zweite fünfmonatige Sperre ist für das erste Halbjahr 2027 vorgesehen.