Betrug
Prozess gegen Starkoch: Schuhbeck legt überraschend Geständnis ab
Schuhbeck erschien im dunklen Anzug mit elegantem Einstecktuch vor Gericht, begleitet von zwei Verteidigern.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem "Koch, Kochbuchautor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer", der bei der Abfrage seiner persönlichen Verhältnisse "Rentner" angab, unter anderem Subventionsbetrug und Insolvenzverschleppung vor.
Schuhbeck legte vor Gericht überraschend ein Geständnis ab. Grund sei eine Krebserkrankung des 76-Jährigen, erklärte sein Anwalt. Sein Mandant sei seit Monaten in Behandlung und habe auch schon operiert werden müssen.
"Den angerichteten Schaden und die Sorgen und Nöte meiner Gläubiger bereue ich zutiefst. Ich entschuldige mich dafür", zitieren deutsche Medien den Star-Koch.
Corona-Hilfen erschlichen
Schuhbeck soll Corona-Hilfen und andere Subventionen erschlichen haben - "aus grobem Eigennutz, um für die von ihm vertretenen Unternehmen" eine nicht gerechtfertigte Subvention großen Ausmaßes zu erlangen sowie um eine Einnahmequelle von einigem Gewicht und einiger Dauer zu schaffen.
Seine Unternehmen, darunter eins seiner Restaurants, seine Kochschule und sein Gewürzladen, sollen längst pleite gewesen sein, lange bevor Insolvenzanträge dafür gestellt wurden. Über Jahre sollen Geschäftskonten bereits gepfändet worden sein.
Für neun seiner Unternehmen soll Schuhbeck außerdem die erforderlichen Insolvenzanträge nicht oder nicht rechtzeitig gestellt haben, obwohl das jeweilige Unternehmen bereits zahlungsunfähig war. Dadurch seien "zahlreiche Geschäftspartner und Gläubiger massiv geschädigt" worden, hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung.
Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung
Bereits im Oktober 2022 hatte das Landgericht Schuhbeck zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Die Richter waren überzeugt, dass er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und mehr als 1.000 Mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen. Er gab zu, dazu ein Computerprogramm genutzt zu haben, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.
Doch auch wenn er die Haftstrafe noch nicht abgesessen hat, ist Schuhbeck derzeit nicht im Gefängnis. Die Vollstreckung seiner Haftstrafe ist noch bis Mitte September aus gesundheitlichen Gründen ausgesetzt.
Das jetzt neu beginnende Verfahren sei davon "getrennt zu sehen", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Für den neuen Prozess wurden vier Verhandlungstage angesetzt, das Urteil könnte damit am 14. Juli fallen.
Starkoch Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung verurteilt
Zusammenfassung
- Vor dem Landgericht München I hat am Dienstag unter großem Medieninteresse ein neuer Prozess gegen den 76-jährigen Starkoch Alfons Schuhbeck begonnen, dem Subventionsbetrug und Insolvenzverschleppung vorgeworfen werden.
- Schuhbeck soll Corona-Hilfen und weitere Subventionen für neun seiner Unternehmen erschlichen und die erforderlichen Insolvenzanträge nicht oder zu spät gestellt haben, wodurch zahlreiche Geschäftspartner und Gläubiger geschädigt wurden.
- Bereits im Oktober 2022 hatte das Landgericht Schuhbeck zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.
- Die Richter waren überzeugt, dass er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen hat und mehr als 1.000 Mal Geld von zwei seiner Restaurants verschwinden ließ.
- Schuhbeck legte vor Gericht überraschend ein Geständnis ab.