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Erneut Schweizer Soldat schwer verletzt

03. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Nach mehreren Unfällen bei einer internationalen Truppenübung in Allentsteig (Bezirk Zwettl) ist erneut ein Angehöriger der Schweizer Armee verletzt worden, diesmal jedoch in der Schweiz. Der Soldat wurde am Freitag beim Manövrieren mit einer Panzerhaubitze auf einem Militärschießplatz am Simplonpass schwer verletzt und ins Spital geflogen, wie die Schweizer Armee der sda am Samstag mitteilte.

Beim Rückwärtsfahren kollidierte demnach eine Panzerhaubitze M109 mit einem dahinterstehenden Fahrzeug gleichen Typs. Dabei wurde laut Mitteilung ein Armeeangehöriger in einer Luke eingeklemmt und erlitt dadurch Verletzungen am Kopf und im Brustbereich. Der verletzte Armeeangehörige absolviere derzeit seinen praktischen Dienst bei der Artillerie- und Aufklärungsschule 31. Im Rahmen der Verbandsausbildung befinde sich die Truppe im Raum Simplon. Die Militärjustiz habe eine vorläufige Beweisaufnahme eingeleitet, teilte die Armee weiter mit.

Diese Woche wurden bereits mehrere Schweizer Soldaten bei der Übung "TRIAS 25" auf dem Truppenübungsplatz in Allentsteig verletzt. Bei einer nächtlichen Übung am späten Dienstagabend fuhr ein Panzerwagen des Schweizer Militärs über einen jungen Schweizer Soldaten im Schlafsack. Dieser wurde dabei an den Beinen schwer verletzt. Die Schweizer Militärjustiz nahm Untersuchungen auf.

Bei einem weiteren Unfall in Österreich verursachte ein 22-jähriger Angehöriger der Schweizer Armee am Freitagmorgen einen Verkehrsunfall. Er wollte gemäß Polizeiangaben eine Panzerstraße des Truppenübungsplatzes Allentsteig überqueren. Dabei prallte er ins Auto einer 19-jährigen Frau. Durch die Wucht der Kollision seien beide Fahrzeuge von der Straße geschleudert worden. Beide Lenker erlitten Verletzungen.

Rauchvergiftung

Zwei weitere Schweizer Soldaten mussten diese Woche in Österreich ins Spital, als sie eine Rauchvergiftung erlitten, als sie versuchten, einen Waldbrand zu löschen. Der Waldbrand brach am Mittwoch ebenfalls auf dem Truppenübungsplatz in Allentsteig aus.

Angehörige der Schweizer Armee hätten die Feuerwehr des Truppenübungsplatzes spontan bei den Löscharbeiten unterstützt. Danach hätten zwei Soldaten über Kopfschmerzen geklagt. Sie seien für Abklärungen ins Spital gebracht worden. Bereits am Donnerstag hätten sie das Spital wieder verlassen können, sagte ein Armee-Sprecher.

Schweizer Soldaten "stinksauer" - Minister "beeindruckt"

Laut Schweizer Medien seien die Schweizer Soldaten angesichts der Pannenserie "stinksauer", berichtete etwa die Boulevardzeitung "Blick". Beteiligte sprachen demnach von Kommunikationsfehlern. "20 Minuten" zitierte Insider, die Fragen zum Zustand der eingesetzten Panzer aufwarfen.

An der Übung "TRIAS 25" nehmen 950 Schweizer, 150 deutsche und 200 österreichische Soldaten teil. Sie dauert noch bis 9. Mai. Der neue Schweizer Verteidigungsminister Martin Pfister war am Donnerstag selbst bei der Truppenübung in Allentsteig dabei. Er sei beeindruckt von der präzisen Arbeitsweise und der guten Stimmung der Truppe, betonte Pfister nach seinem Besuch nach Angaben seines Ministeriums. "Wir müssen die Verteidigungsfähigkeit unserer Truppe verbessern, und dazu brauchen wir gute Übungsplätze, wo wir die Verteidigungsfähigkeit unter realitätsnahen Bedingungen üben können", sagte Pfister, der auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in Allentsteig traf.

Zusammenfassung
  • Ein Schweizer Soldat wurde am Simplonpass schwer verletzt, als eine Panzerhaubitze M109 beim Rückwärtsfahren mit einem anderen Fahrzeug kollidierte.
  • Bei der Übung 'TRIAS 25' in Allentsteig, an der 950 Schweizer, 150 deutsche und 200 österreichische Soldaten teilnehmen, kam es bereits zu mehreren Unfällen mit Verletzten.
  • Zwei Schweizer Soldaten erlitten Rauchvergiftungen beim Löschen eines Waldbrands in Allentsteig, konnten das Spital jedoch bereits am nächsten Tag wieder verlassen.