Entlassener Sexualstraftäter in London gefasst
Der Fall schlägt in britischen Medien hohe Wellen, weil Einwanderungsgegner den sexuellen Übergriff im Sommer für wochenlange, teils gewalttätige Proteste vor Asylbewerberunterkünften genutzt hatten. Gleichzeitig wirft er ein Schlaglicht auf die hoffnungslos überfüllten Gefängnisse in Großbritannien, in denen teils chaotische Zustände herrschen.
Allein in England und Wales wurden in den zwölf Monaten bis März dieses Jahres 262 Häftlinge irrtümlich auf freien Fuß gesetzt. Das waren knapp 130 Prozent mehr als in den zwölf Monaten zuvor. Die britische Regierung setzt seit einiger Zeit verstärkt auf vorzeitige Entlassung von Häftlingen, um den enormen Druck auf die Haftanstalten zu verringern.
Zusammenfassung
- Die Londoner Polizei hat einen Asylbewerber, der im September wegen sexueller Belästigung einer 14-Jährigen zu einem Jahr Haft verurteilt und kürzlich irrtümlich entlassen wurde, wieder festgenommen.
- Der Fall sorgte für landesweite Aufmerksamkeit und Proteste, weil der Mann im Juni irregulär über den Ärmelkanal nach Großbritannien gekommen war und die Freilassung eine Großfahndung auslöste.
- In England und Wales wurden in den letzten zwölf Monaten 262 Häftlinge irrtümlich freigelassen, was einem Anstieg von knapp 130 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und auf die Überfüllung der britischen Gefängnisse zurückgeführt wird.
