Enthauptete Leiche in Südtirol: Schädel wohl gefunden
Den Körper soll der verurteilte Serienmörder dann in einen blauen Arbeitsoverall eingewickelt und in einen Karton verpackt nach Klausen gebracht haben. Die Todesumstände waren nach dem Auffinden bis zuletzt ungelöst. Mitte Juni hieß es seitens der Bozener Staatsanwaltschaft, dass der Fall geklärt sei. Die Spur führt nach Deutschland in die Grenzregion zwischen Baden-Württemberg und Bayern in die Gemeinde Sontheim. Dort wurden ein damals 55-jähriger italienischer Staatsbürger sowie seine beiden Söhne bereits vor Jahren wegen einer Mordserie verurteilt, wofür diese bereits Haftstrafen absitzen.
Der Italiener hatte die Tötung des Schwiegersohns - sowie zwei Morde - bei einer Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft Ellwangen bereits vor sechs Jahren gestanden. Er habe aus seiner Sicht nicht in die italienische Familie gepasst, berichtete die dpa. Die Tat am Ehemann seiner Tochter habe er dann vor Gericht aber wieder bestritten. Damals sei diese schließlich als Totschlag gewertet worden, weil die Leiche nicht gefunden werden konnte. Daher wurde der Schwiegervater 2019 und 2020 vom Landgericht Ellwangen wegen zweifachen Mordes und eines Totschlags zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt, hieß es. Haftstrafen habe es indes auch für seine Söhne gegeben, weil sie bei den anderen Taten als Mittäter beteiligt gewesen waren.
Die Ermittlungen wurden wieder aufgenommen, als Leichenteile im Garten des Hauses der Familie gefunden worden waren. Eine DNA-Analyse zeigte, dass es sich dabei um den Körper des Schwiegersohns handelte. Auch die Tochter des Verurteilten identifizierte die Leiche. Nun entdeckten die jetzigen Eigentümer unter einer Betonplatte den Schädel, berichteten "Heidenheimer Zeitung" und SWR.
Der laut den Berichten streng katholische Täter ging indes bei den drei Tötungen laut Landgericht Ellwangen sehr ähnlich vor: Er erwürgte die Opfer zunächst, zerstückelte sie anschließend mit Kettensägen und entsorgte dann zwei der drei Leichen in Italien. Den neuen Lebensgefährten seiner Tochter habe der Mann 2014 gemeinsam mit seinen beiden Söhnen getötet, einen Garagenbesitzer 2019 gemeinsam mit einem Sohn zunächst aus Habgier erpresst und schließlich umgebracht. Eine erneute Anklage wird es laut Staatsanwaltschaft jedoch nicht geben, da der Mann wegen der Tötung seines Schwiegersohnes nicht zweimal verurteilt werden könne.
Zusammenfassung
- Im Mordfall eines 22-jährigen Türken, dessen kopfloser Körper 2008 an der Brennerautobahn bei Klausen entdeckt wurde, ist nun vermutlich der Schädel im Garten des verurteilten Schwiegervaters gefunden worden.
- Eine DNA-Analyse und die Identifizierung durch die Tochter des Täters bestätigen die Identität des Opfers, jedoch wird es keine erneute Anklage geben, da der Täter für diese Tat nicht nochmals verurteilt werden kann.