Direktor: "Verständnis" für Klimaaktivisten, aber Ärger über "Kollateralschaden"

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Die Anliegen der Klimaaktivisten seien zwar nachvollziehbar und "berechtigt" - das Museum teile den Weg dazu jedoch "ganz und gar nicht". Es handle sich um einen "kulturellen Schatz" für die Nachwelt.

Nachdem Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" Dienstagvormittag im Wiener Leopold Museum das Gemälde "Tod und Leben" von Gustav Klimt mit schwarzer Farbe überschüttet hatten, äußerte sich nun der Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger zu dem Vorfall.

Falscher Weg, um Klimakollaps zu verhindern

Wipplinger bezeichnete die Anliegen der Klimaaktivisten als berechtigt. Das Museum könne diese Anliegen "verstehen und nachvollziehen", würde jedoch den Weg dazu "ganz und gar nicht" teilen. "Der Angriff auf Kunstwerke ist definitiv der falsche Weg, um das angepeilte Ziel, die Verhinderung des prognostizierten Klimakollaps" umzusetzen, so der Museumsdirektor.

Ein Umdenken und eine Wahrnehmung "dieser evidenten Naturkatastrophen" sei nur mit "einem breiten demokratischen Konsens" möglich. Solche Aktionen der Klimaaktivisten würden die Menschen abschrecken und alles andere als dazu führen, "dass man sich mit dieser Idee solidarisiert", meint Wipplinger.

Kulturellen Schatz behüten

"Es geht um die Infragestellung kulturellen Erbes", das das Museum nicht nur präsentiert sondern auch "für die Nachwelt" erhalten will. "Es geht hier um einen kulturellen Schatz, den wir behüten", so Wipplinger. Museen seien bewahrende Institutionen und ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit. Er appellierte an die "Letzte Generation", andere Wege für das Kundtun ihrer Anliegen zu finden.

Was hat Klimt mit der Klimakrise zu tun?

Gemälde nicht beschädigt, dennoch Kollateralschäden

Das Kunstwerk sowie der Originalrahmen von Josef Hoffmann seien nicht beschädigt, bestätigt der Museumsdirektor. Das Museum habe in den letzten Wochen "intensive Notfallpläne" für "einen solchen durchaus eintretenden Fall" ausgearbeitet. Es gebe jedoch trotzdem "Kollateralschäden", die sich auf das vor dem Gemälde geblendete Schutzglas, die Wände und den Boden beziehen. Auch einen "Imageschaden" fürchtet das Museum. 

ribbon Zusammenfassung
  • Nachdem Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" im Wiener Leopold Museum das Gemälde "Tod und Leben" von Gustav Klimt mit schwarzer Farbe überschüttet hatten, äußert sich nun der Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger zu dem Vorfall.
  • Die Anliegen der Klimaaktivisten sei zwar nachvollziehbar und "berechtig" - das Museum teile den Weg dazu jedoch "ganz und gar nicht".
  • Es handle sich um "einen kulturellen Schatz" für die Nachwelt.
  • Mehr dazu im Artikel.

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