APA/dpa/Daniel Vogl

Deutscher Oberstleutnant spionierte offenbar für Russland

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Ein Reserveoffizier aus Nordrhein-Westfalen muss sich nun vor Gericht verantworten, weil er dem russischen Militärgeheimdienst GRU jahrelang Informationen geliefert haben soll.

Wie der "Spiegel" berichtet, muss sich ein deutscher Oberstleutnant der Reserve von Donnerstag an vor dem Gericht Düsseldorf verantworten. Der Vorwurf des Generalbundesanwalts: Geheimdienstliche Agententätigkeit für Russland.

Zahlreiche Informationen und Dokumente übermittelt

Nach Spiegel-Informationen gehen die Ermittler in ihrer Anklage davon aus, dass Ralph G. von Oktober 2014 bis März 2020 mit dem russischen Militärgeheimdienst GRU zusammenarbeitete. Die Kommunikation soll per Telefon, E-Mail, Whatsapp und über persönliche Treffen stattgefunden haben. Bei diesen Interaktionen soll der Oberleutnant eine Vielzahl an Informationen und Dokumenten an die GRU übermittelt haben.

Bei den Informationen, die Ralph G. weitergeleitet haben soll, soll es sich unter anderem um Insiderwissen über das Reservistenwesen in Deutschland gehandelt haben, aber auch Berichte über die Einsatzbereitschaft der Waffensysteme der deutschen Bundeswehr und die Cyberfähigkeiten der Truppe sollen übermittelt worden sein.

Wohnungsdurchsuchung: Verfängliches Material gefunden

Aufgrund von übermittelten Hinweisen, überwachte der Militärische Abschirmdienst den Oberstleutnant schon seit Mitte 2018. Im Juni 2020 wurde seine Wohnung durchsucht – dabei soll weiteres verfängliches Material auf seinem Handy und Laptop gefunden worden sein. In einer Vernehmung durch die Beamten hat Ralph G. eingeräumt, Informationen an die Russen geliefert zu haben. Er leugnet jedoch gewusst zu haben, dass mehrere seiner Kontaktpersonen für den russischen Militärgeheimdienest GRU arbeiteten.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Reserveoffizier aus Nordrhein-Westfalen muss sich nun vor Gericht verantworten, weil er dem russischen Militärgeheimdienst GRU jahrelang Informationen geliefert haben soll.
  • Nach "Spiegel"-Informationen gehen die Ermittler in ihrer Anklage davon aus, dass Ralph G. von Oktober 2014 bis März 2020 mit dem russischen Militärgeheimdienst GRU zusammenarbeitete.
  • Die Kommunikation soll per Telefon, E-Mail, Whatsapp und über persönliche Treffen stattgefunden haben.
  • Bei diesen Interaktionen soll der Oberstleutnant eine Vielzahl an Informationen und Dokumenten an die GRU übermittelt haben.
  • In einer Vernehmung durch die Beamten hat Ralph G. eingeräumt, Informationen an die Russen geliefert zu haben.
  • Er leugnet jedoch gewusst zu haben, dass mehrere seiner Kontaktpersonen für den russischen Militärgeheimdienest GRU arbeiteten.

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