Datenschützer warnten vor Videoüberwachung in Innenstädten

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Datenschützerinnen und Datenschützer haben am Mittwoch vor dem Heldentor in der Wiener Innenstadt auf Gefahren für die Bevölkerung durch videoüberwachte Innenstädte aufmerksam gemacht. Mit einer neuen Novelle zur Straßenverkehrsordnung (StVO), die eine Videoüberwachung der Einfahrten in den ersten Wiener Gemeindebezirk und in viele andere Innenstädte möglich mache, sieht die Grundrechts-Plattform "epicenter.works" die Demokratie gefährdet.

"Wird die Videoüberwachung zur Verkehrsberuhigung wirklich umgesetzt, kann der Innenminister in Zukunft bei jeder Demo zuschauen", meinte die Plattform in einer Aussendung. Die Polizei habe jetzt schon die Rechtsgrundlage für Live-Zugriffe auf die Überwachungsvideos. Besonders bedenklich sei, dass sich in der Wiener Innenstadt viele Regierungsgebäude befänden, was Demonstrierende davon abhalten könnten, davor ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung in Form von Versammlungen nachzugehen.

"Werden die Kameras durch die neue StVO für Verkehrsberuhigung genehmigt, drohen uns überwachte Innenstädte in ganz Österreich. Denn auch andere österreichische Städte haben bereits Interesse an so einem Überwachungssystem bekundet", warnten die Datenschützerinnen und Datenschützer. Verkehrsberuhigung gehe anders – zum Beispiel durch bauliche Maßnahmen, Parkraumbewirtschaftung oder autofreie Innenstädte.

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  • Datenschützerinnen und Datenschützer haben am Mittwoch vor dem Heldentor in der Wiener Innenstadt auf Gefahren für die Bevölkerung durch videoüberwachte Innenstädte aufmerksam gemacht.

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