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Corona-Impfung könnte in den USA am Montag beginnen

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Nach der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in den USA könnte das Impfen dort am Montag beginnen. Derzeit würden die vorhandenen Dosen des zugelassenen Impfstoffs des deutschen Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verpackt, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses am Samstag. Am Sonntag würden diese Dosen dann an zunächst mehr als 600 Einsatzorte ausgeliefert. "Ab Montag wird der Impfstoff eingesetzt werden", so Gustave Perna.

Perna ist bei "Operation Warp Speed", dem Impfprojekt des Weißen Hauses, für die Logistik zuständig. Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer hatte am Freitagabend (Ortszeit) eine Notfallzulassung in den USA bekommen. Er kann nun bei Menschen ab 16 Jahren eingesetzt werden.

Der abgewählte US-Präsident Donald Trump hatte seinen Landsleuten zuvor versprochen, dass noch an diesem Wochenende mit dem Impfen begonnen werden solle. "Der erste Impfstoff wird in weniger als 24 Stunden verabreicht werden", hatte Trump in einem via Twitter veröffentlichten Video gesagt. Sein Gesundheitsminister Alex Azar hatte allerdings von "Montag oder Dienstag" gesprochen.

Laut Medienberichten habe das Weiße Haus den Chef der Arzneimittelbehörde FDA Stephen Hahn mit Drohungen zur umgehenden Erlaubnis des Impfstoffs gedrängt. Die "Washington Post" berichtete, der Stabschef des Weißen Hauses habe Hahn aufgefordert, die Kündigung einzureichen, sollte der BioNTech/Pfizer-Impfstoff nicht vor Ablauf des Tages zugelassen werden. Die "New York Times" berichtete, Meadows habe Hahn gesagt, dieser solle andernfalls erwägen, nach einem anderen Job Ausschau zu halten.

Die FDA widersprach diesen Berichten. Hahn selber sprach in einer Stellungnahme an US-Medien dagegen von "einer unwahren Darstellung des Telefonats mit dem Stabschef". Die FDA sei "ermutigt" worden, den Antrag von BioNTech und Pfizer zügig zu bearbeiten. "Wissenschaft und Daten haben die Entscheidung der FDA gelenkt", betonte Hahn am Samstag bei einer Pressekonferenz. Aufgrund der Dringlichkeit in der Pandemie habe der normalerweise Monate dauernde Zulassungsprozess auf mehrere Wochen verkürzt werden können - vor allem auch, weil die zuständigen Mitarbeiter Tag und Nacht gearbeitet hätten, sagte Hahn. "Externer Druck" habe dabei keine Rolle gespielt.

Die Infektionszahlen in den USA haben unterdessen mit 231.775 einen neuen Höchstwert erreicht. Samstagfrüh wurden zudem 3.309 Tote gemeldet. Damit haben die in den USA binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten einen neuen Höchststand erreicht. Der bisher höchste Wert war mit 3.124 Toten am vergangenen Mittwoch verzeichnet worden. Insgesamt haben sich in den USA mehr als 15,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben 295.522 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in den USA könnte das Impfen dort am Montag beginnen.
  • Derzeit würden die vorhandenen Dosen des zugelassenen Impfstoffs des deutschen Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verpackt, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses am Samstag.
  • "Ab Montag wird der Impfstoff eingesetzt werden", so Gustave Perna.
  • Seit Beginn der Pandemie starben 295.522 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2.