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Corona: Experten besorgt über Abwasserdaten

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Die meisten Corona-Maßnahmen sind bereits Geschichte und auch der härtere "Wiener Weg" endet mit Ende Februar. Unterdessen steigen die Spitalszahlen und der Blick aufs Abwassermonitoring weckt Sorgen bei Experten.

Weil in Österreich nur noch ein Bruchteil der Corona-Tests durchgeführt wird, sind Statistiken zu Neuinfektionen kaum noch aussagekräftig. Um weiterhin einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu haben, muss man einen Blick auf andere Statistiken werfen. 

Dazu zählen die Zahlen in den Spitälern und das Abwasser-Monitoring. Beide Werte schießen in die Höhe. Vor zwei Wochen, am 10. Februar, lagen noch 750 Menschen mit Coronainfektion in Österreichs Spitälern. Am Freitag waren es 1.342 - ein Plus von 78,9 Prozent.

Lungenspezialist und Intensivmediziner Arschang Valipour sagt dazu: "Zahlen steigen, ich kann das auch aus dem Krankenhaus bestätigen". Er hofft unterdessen, dass der Höhepunkt in den Spitälern nicht so dramatisch ausfallen werde wie im Vorjahr. 

Im Abwassermonitoring-Dashboard des Gesundheitsministeriums zeigt sich, dass in Österreichs Abwasser immer mehr Viren gefunden werden. "Das Infektionsrisiko ist daher derzeit sehr hoch, und auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte nimmt zu", analysiert Molekularbiologe Ulrich Elling die Lage. Die Werte sind gleich hoch wie in der ersten massiven Omikron-Welle vor einem Jahr, führt Elling aus. 

Befindet sich Österreich in einer weiteren Corona-Welle? "Direkte Vergleiche sind nicht immer einfach", heißt es auf PULS 24 Nachfrage aus dem Gesundheitsministerium. Die Datenlage beim Abwassermonitoring habe sich seit Beginn "immer wieder verbessert". 

Anfang 2023 wurde das Programm ausgeweitet: Ein Team der Medizinischen Universität Innsbruck wertet Proben von mittlerweile 48 strategisch ausgewählten Kläranlagen in Österreich aus. Zu Jahresbeginn wurde von 24 Kläranlagen aufgestockt. Damit erlaubt das Abwassermonitoring nun Rückschlüsse auf die Virusbelastung von rund 58 Prozent der österreichischen Bevölkerung, heißt es in einer Aussendung der Universität. 

Durch die viel bessere Datenlage sei ein Vergleich der Zahlen schwierig. Weitere Faktoren, die Einfluss auf die Ergebnisse des Abwassermonitorings nehmen, seien laut Gesundheitsministerium auch die vorherrschenden Corona-Varianten, sowie andere saisonale Effekte.

ribbon Zusammenfassung
  • Die meisten Corona-Maßnahmen sind bereits Geschichte und auch der härtere "Wiener Weg" endet mit Ende Februar.
  • Unterdessen steigen die Spitalszahlen und der Blick aufs Abwassermonitoring weckt Sorgen bei Experten.