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Corona: Britische Mutation möglicherweise schon im Wiener Abwasser

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Laut - offiziell nicht bestätigten - Informationen hat zumindest ein Vortest einen Verdacht auf die Variante ergeben. Verdachtsfälle bei Menschen gibt es mittlerweile in Tirol, Wien, Burgenland, Vorarlberg, Oberösterreich und Niederösterreich.

Die zunächst in Großbritannien aufgetretene Coronavirus-Mutation könnte auch bereits im Wiener Abwasser ihre Spuren hinterlassen haben. Laut - offiziell nicht bestätigten - Informationen hat zumindest ein Vortest einen Verdacht auf die Variante ergeben. Eine Prüfung durch Gensequenzierung steht dem Vernehmen nach noch aus, wie die APA erfuhr.

In Wien wird Abwasser im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Hauptkläranlage, der Technischen Universität bzw. der AGES gescreent. Im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wurde man vorerst nicht über die jüngsten Untersuchungsergebnisse unterrichtet. "Wir haben dazu keine Information erhalten", wurde auf APA-Anfrage betont.

In Wien könnten bereits Bewohner einer Pflegeeinrichtung mit der B.1.1.7.-Mutation infiziert sein. Zumindest besteht ein entsprechender Verdacht. Von 101 Bewohnern waren nach den Feiertagen 42 an Covid erkrankt. Der endgültige Nachweis steht aber noch aus, die Sequenzierung soll erst Anfang nächster Woche abgeschlossen sein.

Verdachsfälle häufen sich in Österreich

Neben den bereits bekannten Fällen in Tirol, Wien und dem Burgenland haben am Donnerstag auch Vorarlberg, Oberösterreich und Niederösterreich mögliche Mutationen gemeldet. Bestätigt war noch kein Fall. Die Sequenzierung durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wird einige Tage dauern. In Kärnten, Salzburg und der Steiermark gab es zunächst keine Fälle.

Vorarlberg

Im "Ländle" könnten sich fünf Personen aus Vorarlberg mit der mutierten Variante aus Großbritannien angesteckt haben. Deren Proben wurden zur weiteren Untersuchung nach Wien gesandt. Man hoffe nun auf baldige Antwort aus Wien, hieß es. Sorge bereitete die Nähe Vorarlbergs zur Schweiz, wo bereits sechs Prozent aller Neuinfektionen auf die Mutation zurückzuführen seien, sagte der Leiter des pathologischen Instituts in Feldkirch, Felix Offner, dem ORF.

Oberösterreich

Am Donnerstagnachmittag wurden auch noch drei Verdachtsfälle in Oberösterreich bekannt. Näheres soll am Nachmittag in einer Aussendung bekannt gegeben werden.

Niederösterreich

In Niederösterreich besteht in einem Fall der konkrete Verdacht auf eine Coronavirus-Mutation. Wie ein Sprecher von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Donnerstagnachmittag der APA mitteilte, handelt es sich bei der Betroffenen um eine Frau aus dem Zentralraum des Landes. Ein Vortest sei positiv verlaufen, die Probe befinde sich nun bei der AGES. Untersuchungen zur Sequenzierung würden durchgeführt. Mit einem Ergebnis sei in den kommenden Tagen zu rechnen, betonte der Sprecher.

Bei zwei Kontaktpersonen der Betroffenen in Niederösterreich wurde ebenfalls Covid-19 festgestellt. Vortests bezüglich der Mutation waren in diesen Fällen am Donnerstagnachmittag jedoch noch nicht abgeschlossen.

Tirol

Nach dem Bekanntwerden von 17 Verdachtsfällen der britischen Coronavirus-Mutation im Tiroler Jochberg (Bezirk Kitzbühel) haben am Dienstag und Mittwoch über 1.000 der 1.500 Jochberger das Angebot der kostenlosen PCR-Tests genutzt. Von diesen über 1.000 Tests waren vier positiv, informierte das Land Donnerstagfrüh. Die Proben werden nun ebenfalls von der AGES untersucht, um zu bestimmen, ob es sich dabei um diese Mutation handelt.

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Virologe Norbert Nowotny von der VetMedUni Wien erklärt im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros, was das Auftreten der britischen Virus-Variante in Österreich bedeuten könnte.

ribbon Zusammenfassung
  • Die zunächst in Großbritannien aufgetretene Coronavirus-Mutation könnte auch bereits im Wiener Abwasser ihre Spuren hinterlassen haben.
  • Laut - offiziell nicht bestätigten - Informationen hat zumindest ein Vortest einen Verdacht auf die Variante ergeben.
  • Eine Prüfung durch Gensequenzierung steht dem Vernehmen nach noch aus.
  • In Wien wird Abwasser im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Hauptkläranlage, der Technischen Universität bzw. der AGES gescreent.
  • Im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wurde man vorerst nicht über die jüngsten Untersuchungsergebnisse unterrichtet.