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Corona-Ampel: Rote Länder könnten sich verdreifachen

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Bei der donnerstägigen Sitzung der Ampel-Kommission wird sich die Zahl der rot-geschalteten Länder vermutlich verdreifachen.

Zu Salzburg dürften sich Nieder- und Oberösterreich gesellen. Denn diese drei Bundesländer haben eine Risikozahl über 100, die als Grenze für sehr hohes Infektionsrisiko gilt, geht aus dem der APA vorliegenden Ampel-Arbeitspapier hervor.

Hält man sich an die Risikozahl, rutschen auch Wien, Tirol und Vorarlberg zurück, nämlich von gelb auf orange und damit ins hohe Risiko. Einzig das Burgenland weist mit 44,3 noch einen Wert auf, der mittleres Risiko darstellt. Wien liegt freilich mit 50,3 nur knapp über der Grenze zum mittleren Risiko. Dagegen hat sich in Tirol in einer Woche die Risikozahl fast verdoppelt.

Nur in Wien ist die Lage stabil

Auch negativ ist die Entwicklung während der vergangenen 14 Tage. Nur in Wien, wo seit Wochen strengere Regeln als im Rest des Bundesgebiets gelten, ist die Lage stabil. Überall sonst steigen die Infektionszahlen, wobei Tirol mit plus 40 Prozent und Niederösterreich mit plus 34 Prozent eine besonders ungünstige Entwicklung aufweisen.

Das vergleichsweise strengere, PCR-Test-intensive Regime in der Bundeshauptstadt zahlt sich auch bei den asymptotischen Fällen aus, die entdeckt werden. Mit einem Anteil von 48 Prozent liegt Wien hier weit über dem Bundesschnitt von 31 Prozent. Zum Vergleich: In Salzburg, dem Land mit der schlechtesten Risikozahl, sind es nur 19 Prozent. Mit 62 Prozent bundesweit rückläufig ist die Zahl der abgeklärten Fälle. Wien, das auch neuerlich die mit Abstand höchste Testquote hat, hat mit Niederösterreich (jeweils 67 Prozent) den besten Wert, Salzburg wieder den schlechtesten mit 55 Prozent.

Speziell ungünstig ist, dass die Zahlen bei der besonders gefährdeten Gruppe der Über-65-Jährigen stark ansteigen - nämlich um fast 43 Prozent. Einmal mehr die schlechteste Entwicklung gibt es in Salzburg mit einem Anstieg von beinahe 93 Prozent.

Auf Intensivstationen wird es eng

Zumindest was die Prognosen angeht, wird es auch auf den Intensivstationen langsam eng. In Niederösterreich wird in zwei Wochen eine Auslastung von 25 Prozent erwartet. Auch Wien und Salzburg liegen in der Vorausschau über der 20er-Marke. Ab 33 Prozent wird es kritisch. Den aktuell schlechtesten Wert hat die Bundeshauptstadt mit gut 15 Prozent.

Was die absoluten Fallzahlen angeht, gibt es in Hallein, Melk, Gmunden und Scheibbs schon eine Inzidenz von über 500. Bei der risikoadjustierten Inzidenz, die auch andere Faktoren einbezieht, nähert sich Hallein (688) bereits der 700er-Marke. Melk hat sie sogar bereits übersprungen (713). Auch kein Bundesland liegt bei der absoluten Fallzahl mehr unter 100, bei der risikoadjustierten schaffen das gerade noch das Burgenland und Vorarlberg.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei der donnerstägigen Sitzung der Ampel-Kommission wird sich die Zahl der rot-geschalteten Länder vermutlich verdreifachen.
  • Zu Salzburg dürften sich Nieder- und Oberösterreich gesellen. Denn diese drei Bundesländer haben eine Risikozahl über 100, die als Grenze für sehr hohes Infektionsrisiko gilt.
  • Hält man sich an die Risikozahl, rutschen auch Wien, Tirol und Vorarlberg zurück, nämlich von gelb auf orange und damit ins hohe Risiko.
  • Einzig das Burgenland weist mit 44,3 noch einen Wert auf, der mittleres Risiko darstellt.
  • Auch negativ ist die Entwicklung während der vergangenen 14 Tage. Nur in Wien, wo seit Wochen strengere Regeln als im Rest des Bundesgebiets gelten, ist die Lage stabil.
  • Zumindest was die Prognosen angeht, wird es auch auf den Intensivstationen langsam eng. In Niederösterreich wird in zwei Wochen eine Auslastung von 25 Prozent erwartet.

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