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CITES-Konferenz in Panama endete mit Schutzpaket für Haie

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Zum Abschluss der Weltartenkonferenz CITES in Panama haben die Vertreter von 184 Staaten am Freitag ein Schutzpaket für fast 100 Hai- und Rochenarten bestätigt. Bis zur letzten Minute hatten Fischerei-Nationen wie Japan versucht, den kommerziell wichtigen Blauhai von der Liste zu streichen, die "historische" Entscheidung wurde daher vorerst verschoben. Doch zum Abschluss wurde das Schutzpaket für fast 100 Hai- und Rochenarten doch noch bestätigt.

Bei der Konferenz berieten die Vertragsstaaten seit 14. November darüber, welche Tiere unter den Schutz des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten frei lebenden Tieren und Pflanzen (CITES) gestellt werden sollen. Wenn die Konferenz die Aufnahme der Hai-Arten beschließt, wäre dies "eine historische Entscheidung", sagte vor dem endgültigen die Delegierte Shirley Binder vom Gastgeberland Panama, das sich auch für den Vorstoß stark gemacht hatte. "Zum ersten Mal würde eine große Zahl von Hai-Arten in CITES aufgenommen, die insgesamt etwa 90 Prozent des Marktes entsprechen." Allerdings war zuvor nicht sicher, ob der Schutz tatsächlich in dem geplanten Umfang beschlossen wird: Vor allem Japan und Peru versuchten bis zuletzt, die Liste der schützenswerten Haifisch-Arten zusammenzustreichen.

Ursprünglich sollte bereits am Donnerstag über die Initiative abgestimmt werden. Aufgrund einer sich hinziehenden Debatte über den Handel mit Flusspferden unterbrach Binder aber am Nachmittag die entscheidende Sitzung und vertagte sie auf Freitag. "Der heutige Beschluss der CITES Konferenz ist ein historischer Erfolg für den Schutz der Meere, von der alles Leben unter Wasser profitiert. Haie und Rochen sind unverzichtbare Schlüsselarten: Sie halten die Ökosysteme im Meer intakt und haben eine enorme Bedeutung weit über ihr Umfeld hinaus", kommentierte Simone Niedermüller, Meeresbiologien beim WWF Österreich, das Ergebnis.

54 Arten aus der Familie der Grundhaie, sechs Arten von Hammerhaien und 37 Arten von Geigenrochen wurden auf den Anhang II des CITES-Abkommens aufgenommen. Erlaubt ist internationaler Handel mit ihnen in Zukunft nur noch, wenn die Bestände der Haie und Rochen dadurch nicht gefährdet werden.

Haifleisch und besonders Haiflossensuppe gelten vor allem in ostasiatischen Ländern als Delikatesse. Oft werden die Tiere, nachdem ihnen die Flossen abgeschnitten wurden, wieder ins Meer geworfen, wo sie einen langsamen Tod sterben. Für ein Kilogramm Haiflossen werden umgerechnet rund tausend Euro gezahlt, der Markt für den Handel mit ihnen wird auf 500 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES wurde 1973 geschlossen und regelt den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen. Bei den regelmäßigen Vertragsstaatenkonferenzen wie jetzt in Panama werden die Listen der Arten, für die Handelsbeschränkungen gelten, angepasst. Derzeit umfasst das Abkommen mehr als 5.800 Tier- und 30.000 Pflanzenarten.

ribbon Zusammenfassung
  • Zum Abschluss der Weltartenkonferenz CITES in Panama haben die Vertreter von 184 Staaten am Freitag ein Schutzpaket für fast 100 Hai- und Rochenarten bestätigt.
  • Bis zur letzten Minute hatten Fischerei-Nationen wie Japan versucht, den kommerziell wichtigen Blauhai von der Liste zu streichen, die "historische" Entscheidung wurde daher vorerst verschoben.
  • Ursprünglich sollte bereits am Donnerstag über die Initiative abgestimmt werden.

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