Lentos würdigt oö. Konzeptkünstler Josef Bauer

0

Das Linzer Kunstmuseum Lentos würdigt bei seiner Wiederöffnung am Dienstag den oberösterreichischen Konzeptkünstler Josef Bauer. "Die Doppelbedeutung des Ausstellungstitels 'Demonstration' verweist auf die Geste des Präsentierens und auf den Ausdruck des politischen Protests - zwei Themen, die in Bauers Werk wesentliche Rollen spielen", erläutert Direktorin Hemma Schmutz.

Das Linzer Kunstmuseum Lentos würdigt bei seiner Wiederöffnung am Dienstag den oberösterreichischen Konzeptkünstler Josef Bauer. "Die Doppelbedeutung des Ausstellungstitels 'Demonstration' verweist auf die Geste des Präsentierens und auf den Ausdruck des politischen Protests - zwei Themen, die in Bauers Werk wesentliche Rollen spielen", erläutert Direktorin Hemma Schmutz.

Bauer widmet sich in seinem Schaffen durchgehend der unterschiedlichen Wahrnehmung von Bild und Text. Er abstrahiert Zeichen, Ziffern, Sprachfragmente und Alltagsobjekte. Bilder der Studentenunruhen in Paris 1968 führten ihn dazu, sich mit den Möglichkeiten politischer Agitation zu befassen. Schon früh stand er in Beziehung zu Vertretern der Wiener Gruppe und der Konkreten Poesie in Deutschland.

Die in Zusammenarbeit mit dem Belvedere in Wien entstandene Ausstellung zeigt Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Fotografien ab 1950 bis zuletzt. Kuratorin Brigitte Reutner ordnete "Demonstration" nicht chronologisch an, sie präsentiert Themengruppen als große Installation. Beispielsweise Serien im Zusammenhang mit Texten von Heimrad Bäcker, die sich mit den Gräueln und Schrecken im KZ Mauthausen auseinandersetzen, ebenso eine 2011 entstandene Soldatenserie oder eine Fotoserie "NS-Skulpturen" von 2018.

Weitere Themen sind die Konzeptkunst. Unter anderem "Doris - Installation mit Placebos". In der von 2001 bis 2019 entstandenen Arbeit ist nicht das Gegenständliche wesentlich sondern das Gedachte, Vorgestellte, Begriffliche. Schuhe mit hohen Absätzen, bunte Sonnenbrillen und Kleidungsstücke sind Platzhalter für die abwesende Person. Mehrere Werke befassen sich mit Farb- und Sprachwahrnehmung sowie Performance.

Josef Bauer, den die Linzer Stadträtin für Kultur, Tourismus und Kreativwirtschaft Doris Lang-Mayrhofer (ÖVP) zu den wichtigsten österreichischen Künstlern der Gegenwart zählte, wurde 1934 in Wels geboren und ist in Gunskirchen aufgewachsen. Früh entwickelte sich sein Interesse an Malerei. Er besuchte mehrere landwirtschaftliche Fachkurse und die Handelsschule in Wels. Er wurde aber auch mehrfacher Staatsmeister im Stabhochsprung. Sportliche Wettbewerbe im Ausland nutzte er stets für Besuche von Museen und Galerien. Von 1956 bis 1964 studierte er an der damaligen Kunstschule der Stadt Linz - nunmehr Kunstuniversität Linz. Seine Werke wurden seither in zahlreichen Ausstellungen und Galerien gezeigt. Der Künstler wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Das Lentos öffnete erst jetzt wieder, weil es gleich mit einer neuen Ausstellung starten wollte. Zuletzt war das Kunstmuseum angepasst an die aktuelle Covid-19-Situation digital aktiv - unter anderem ermöglicht eine Onlinedatenbank das Kennenlernen von 13.000 Kunstwerken aus der Sammlung. Zur Wiederöffnung wird unter dem Motto "Kommen Sie in Begleitung!" beim Kauf einer Eintrittskarte zum Vollpreis ein zusätzliches Ticket für eine Begleitperson kostenlos ausgegeben.

ribbon Zusammenfassung
  • "Die Doppelbedeutung des Ausstellungstitels 'Demonstration' verweist auf die Geste des Präsentierens und auf den Ausdruck des politischen Protests - zwei Themen, die in Bauers Werk wesentliche Rollen spielen", erläutert Direktorin Hemma Schmutz.
  • Mehrere Werke befassen sich mit Farb- und Sprachwahrnehmung sowie Performance.
  • Früh entwickelte sich sein Interesse an Malerei.
  • Seine Werke wurden seither in zahlreichen Ausstellungen und Galerien gezeigt.

Mehr aus Entertainment