Burgenland

Unwetter: Hagelnetze eingebrochen, Ernte "großteils vernichtet"

Heute, 09:43 · Lesedauer 3 min

Ein verheerendes Hagel-Gewitter suchte am Sonntagnachmittag das Südburgenland heim, besonders betroffen sind Obstbauern. "Die Ernte ist natürlich großteils vernichtet", erzählt Werner Kemetter, Bürgermeister der Gemeinde Kukmirn (Bezirk Güssing), im PULS 24 Interview. Teilweise brachen die schützenden Hagelnetze unter der Masse der Hagelkörner ein.

Um 15.40 Uhr startete das verheerende Unwetter am Sonntagnachmittag in der südburgenländischen Gemeinde Kukmirn (Bezirk Güssing).

Eine Viertelstunde hagelte es Körner mit einem Durchmesser von zwei bis fünf Zentimeter, dann kam der Starkregen, erzählt Bürgermeister Werner Kemetter im PULS 24 Gespräch. In nur 20 Minuten habe es "40 Liter am Quadratmeter geregnet".

"Die Ernte ist natürlich großteils vernichtet"

Vor allem die Landwirtschaft wurde von dem Hagel-Gewitter schwer in Mitleidenschaft gezogen. Erst kürzlich sei der Anbau von etwa Mais- und Sojafeldern erfolgt, so Kemetter. Die "lockere Erde, besonders auf Hanglagen" sei abgeschwemmt worden. In der Folge wurden Gräben zugeschwemmt sowie Straßen und Wege vermurt.

Auch am Montag waren die Aufräumarbeiten weiter im Gange. Eine Straße im Ortsteil Neusiedl bei Güssing musste ganz gesperrt werden.

Verletzt wurde glücklicherweise niemand, berichtet Kemetter. "Die Ernte ist natürlich großteils vernichtet", hielt er aber fest.

Hagelnetze brachen teils ein

Das Ausmaß der Schäden betonte auch Günther Kurz von der Österreichischen Hagelversicherung im PULS 24 Interview. Obstanlagen, die sogar mit Hagelnetzen geschützt waren, wurden großflächig zerstört. Die Hagelnetze seien "teilweise auch zusammengebrochen unter der Last der Hagelkörner", so Kurz.

"Totalverlust": Hagel-Unwetter zerstörte Ernten im Burgenland

Die erst Daumennagel-großen Äpfel wurden von den Hagelkörnern halbiert, Erdbeerfelder, die kurz vor der Ernte standen, vernichtet.

Der Gesamtschaden belaufe sich vorläufig auf 600.000 Euro. Es gebe einen "Totalverlust an einigen Flächen", sagte Kurz. Betroffene sollen etwaige Schäden unter www.hagel.at melden.

Die finanzielle Last, die nun auf die Gemeinde zukommen würde, macht auch Bürgermeister Kemetter Sorgen. Denn die Gemeinden stünden "auf keinem allzu festem finanziellen Fundament". Potenziell werde man Unterstützung des Landes oder sogar des Bundes brauchen.

Dass es schon im Mai zu solchen Extrem-Wettern kommen würde, sei nicht mehr unüblich, so Kurz. Der Klimawandel habe daran Schuld. "Hagel-Unwetter in dieser Intensität auch in dieser Größe dieses Gebietes hat es früher nicht so gegeben. Das ist heute an der Tagesordnung", so Kurz.

Zusammenfassung
  • Ein verheerendes Hagel-Gewitter suchte am Sonntagnachmittag das Südburgenland heim, besonders betroffen sind Obstbauern.
  • "Die Ernte ist natürlich großteils vernichtet", erzählt Werner Kemetter, Bürgermeister der Gemeinde Kukmirn, im PULS 24 Interview.
  • Teilweise brachen die schützenden Hagelnetze unter der Masse der Hagelkörner ein.
  • Solche Extrem-Wetter-Ereignisse würden duch den klimawandel immer häufiger, sagt Günther Kurz von der Österreichischen Hagelversicherung.