Ausschreitungen in Brüssel

Brüssel-Ausschreitungen: Staatsanwalt ermittelt

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In Videos, die in sozialen Netzwerken kursieren und Teile der Ausschreitungen zeigen sollen, sind mehrere Menschen mit Marokko-Fanutensilien zu sehen.

Nach Ausschreitungen in der belgischen Hauptstadt Brüssel im Zusammenhang mit der 0:2-Niederlage von Belgien gegen Marokko bei der Fußball-WM ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Verdächtigen. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Montag. Zudem würden derzeit Bilder von Überwachungskameras ausgewertet, um weitere Verdächtige zu identifizieren.

Böller und Steine

Darüber hinaus plane die Polizei beim nächsten Spiel Marokkos am Donnerstag bestimmte Orte in der Hauptstadt strenger zu überwachen. Die Polizei war am Sonntag mit Wasserwerfern gegen Personen vorgegangen, die Stadtmobiliar zerstörten und die Beamten mit Gegenständen bewarfen. Zudem ist Berichten zufolge eine Journalistin von Feuerwerkskörpern im Gesicht getroffen und ein Fahrzeug der Feuerwehr mit Steinen beworfen worden.

In Videos, die in sozialen Netzwerken kursieren und Teile der Ausschreitungen zeigen sollen, sind mehrere Menschen mit Marokko-Fanutensilien zu sehen. In der Stadt Antwerpen kam es zu rund zehn Festnahmen nach Ausschreitungen in Zusammenhang mit dem zweiten Gruppenspiel der Mannschaften. Auch in den Niederlanden kam es zu Ausschreitungen.

Bürgermeister und Premier reagieren

Rund 100 Polizisten mit Wasserwerfern mussten gegen Randalierer vorgehen. Die Brüsseler Polizei forderte die Menschen via Twitter dazu auf, den Boulevard du Midi und angrenzende Straßen im Zentrum der Stadt zu meiden. "Die Polizei hat bereits energisch eingegriffen. Ich rate daher allen Fans davon ab, ins Stadtzentrum zu kommen", schrieb Brüssels Bürgermeister Philippe Close auf Twitter. Er habe angewiesen, Unruhestifter festzunehmen. Auf Verlangen der Polizei wurde der Nahverkehr in Brüssel teilweise eingestellt, wie der Verkehrsbetrieb ebenfalls auf Twitter mitteilte.

Laut einer Polizeisprecherin hatten gegen 15.20 Uhr Dutzende Personen die Konfrontation mit den Ordnungskräften gesucht. Dabei sei unter anderem Pyrotechnik eingesetzt und Feuer auf Straßen gelegt worden. Belgiens Premier Alexander de Croo kritisierte die Gewalt und sagte: "Fußball muss ein Fest sein." In Belgien leben mehr als 500.000 Menschen marokkanischer Abstammung. Es ist die größte außereuropäische Einwanderergruppe im Land.

Unruhen auch in Holland

Auch in den Niederlanden kam es zu Unruhen, unter anderem in Rotterdam, Amsterdam und Den Haag. Die Polizei schätzte die Gruppe der Unruhestifter in Rotterdam den Angaben zufolge auf 500 Menschen. Es seien Feuerwerkskörper und Glas auf die Polizei geworfen worden.

ribbon Zusammenfassung
  • In Brüssel kam es nach dem Spiel Belgien-Marokko zu Unruhen.
  • Der belgische Premierminister kritisierte die Gewalt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

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