Bürgerkriegsland
Nächtliche Kämpfe in Libyens Hauptstadt ausgebrochen
Tripolis soll jetzt wieder sicher und unter staatlicher Kontrolle sein. Wie internationale Medien berichten, verkündete das Verteidigungsministerium das Ende einer der blutigsten Auseinandersetzungen seit dem Umsturz der ehemaligen Regierung unter Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011.
Laut Augenzeugen fielen in der Hauptstadt am Montag gegen 21 Uhr lokaler Zeit plötzlich Schüsse.
Die Ausschreitungen erfolgten nach der mutmaßlichen Ermordung des mächtigen Militärkommandanten Abdel Ghani al-Kikl. Bewohner:innen der Stadt wurden angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben. Die Schulen blieben am Dienstag auf Anweisung des Bildungsministeriums geschlossen.
Ob sich unter den Opfern auch Zivilist:innen befinden, ist noch nicht geklärt. Vertreter der andauernden UN-Mission in Libyen warnten noch in der Nacht alle rivalisierenden Gruppen im Land davor, dass der Schutz von Zivilist:innen oberste Priorität habe.
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Land zwischen zwei Regierungen gespalten
Die von der UNO anerkannte Übergangsregierung in der Hauptstadt Tripolis im Westen ringt seit Jahren mit einer Gegenregierung im Osten des Landes um die Macht. Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Milizen sind in Tripolis keine Seltenheit. Die Gruppen füllen ein Sicherheitsvakuum, das 2011 durch den Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi entstand.
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Zusammenfassung
- In Tripolis kam es in der Nacht auf Dienstag zu Kämpfen, bei denen laut Berichten sechs Menschen getötet wurden.
- Die Ausschreitungen folgten auf die mutmaßliche Ermordung des Militärkommandanten Abdel Ghani al-Kikl, woraufhin Bewohner:innen angewiesen wurden, ihre Häuser nicht zu verlassen und Schulen am Dienstag geschlossen blieben.
- Das Verteidigungsministerium verkündete, die Ordnung in der Stadt sei wiederhergestellt.