Batterie/Akku als Ursache für Osttiroler Großbrand
Hinweise auf Fremdverschulden ergaben die bisherigen Ermittlungen hingegen nicht, wurde betont. Die genaue Schadenshöhe bzw. Summe war vorerst unklar. Zudem habe eine grobe Erstbesichtigung des Problemaltstofflagers ergeben, dass es vermutlich zu keinem Austritt allfälliger Problemstoffe gekommen sein dürfte bzw. die Flammen nicht auf das Lager übergriffen, hieß es seitens der Tiroler Ermittler. Diese führten die Ermittlungen zur Brandursache in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt. Weitere Untersuchungen seien im Gange, wurde erklärt.
Am Dienstag war nach drei Tagen intensivster Arbeiten endgültig "Brand aus" gegeben worden. Dem vorausgegangen war die Aufhebung des AT-Alerts im Lienzer Talboden und unteren Pustertal. Wiederum zuvor waren am Dienstag noch 110 Einsatzkräfte an Ort und Stelle gewesen. Sie hatten Lösch- und Umgrabungsarbeiten durchgeführt.
Die Brandbekämpfung hatte sich bis zuletzt schwierig gestaltet. Durch den drehenden Wind und die starke Rauchentwicklung am Einsatzort musste teilweise mit Atemschutz vorgegangen werden. Zudem waren die Hallen der Recyclinganlage bis zuletzt einsturzgefährdet und konnten nicht betreten werden. Hier würden Wasserwerfer für die Nachlöscharbeiten eingesetzt, hatte es geheißen.
Der Großbrand war Samstagnachmittag ausgebrochen und hatte im Lienzer Talboden zu einer massiven Rauchentwicklung geführt. Von da an kämpften hunderte Feuerwehrleute gegen das Flammeninferno, fünf Menschen wurden verletzt. Aufgrund der schnellen Ausbreitung des Feuers sowie einer Explosion war ein direkter Löscheinsatz zunächst nicht möglich. Die Einsatzkräfte mussten mit Wasserwerfern vorgehen.
Analysen zeigten keine Grenzwertüberschreitungen
Während des Brandes machten sich unter der Bevölkerung teils Sorge aufgrund möglicher Umweltbeeinträchtigungen breit. Luft-, Wasser- und Bodenanalysen zeigten jedoch keine Grenzwertüberschreitungen, auch beim Trinkwasser bestand kein Anlass zur Sorge. Die detaillierten Messwerte des Endberichts der Analytischen Taskforce München standen vorerst noch aus.
Der Großbrand hatte jedenfalls einen immensen Personaleinsatz zur Folge gehabt: Laut Land Tirol waren insgesamt 930 Kräfte von 72 Feuerwehren mit 133 Fahrzeugen sowie 45 Polizisten an Ort und Stelle.
Zusammenfassung
- Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit war eine unsachgemäß entsorgte Batterie oder ein Akku die Ursache für den Großbrand in der Recyclinganlage in Nußdorf-Debant, bei dem fünf Menschen verletzt wurden.
- Insgesamt waren 930 Kräfte von 72 Feuerwehren mit 133 Fahrzeugen sowie 45 Polizisten im Einsatz, wobei die Löscharbeiten durch Wind, Rauch und Einsturzgefahr erschwert wurden.
- Analysen von Luft, Wasser und Boden ergaben keine Grenzwertüberschreitungen, und es gab keine Hinweise auf Fremdverschulden oder einen Austritt von Problemstoffen.