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Bankräuber-Viererbande nach sieben Überfällen festgenommen

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Die Wiener Polizei hat einer Bankräuber-Bande das Handwerk gelegt, auf deren Konto sieben Überfälle in Wien, Salzburg und Graz im Vorjahr gehen dürften. Nach dem jüngsten Coup am 19. Oktober in Wien wurde die vierköpfige Bande gefasst, die anderen Überfälle den Tätern in weiterer Folge nachgewiesen. Der Schaden bewegt sich im niedrigen sechsstelligen Bereich, die Verdächtigen schweigen. Das Bundeskriminalamt prüft, ob es im Ausland weitere ähnliche Fälle gibt.

Die Serie begann am 30. Juli in einer Bankfiliale am Wiener Alsergrund, und da zeigte sich auch der übliche Modus Operandi der "Viererbande". Zwei Täter betraten das Foyer mit einer Faustfeuerwaffe und bedrohten üblicherweise einen Angestellten. In diesem Fall mussten sie aber unverrichteter Dinge flüchten, da es sich um eine Servicefiliale ohne Kassenbereich handelte. Zumindest ein weiterer Beteiligter oder alle beide warteten mit einem Fluchtwagen vor dem jeweiligen Geldinstitut.

Erfolgreicher war die Bande am 7. August in der Leopoldstadt, dort flüchteten die beiden männlichen Räuber mit Beute. Fünf Tage später schlugen die Räuber im Salzburger Stadtteil Liefering zu. Zwei Männer betraten ein Geldinstitut, bedrohten die Angestellten mit einer Faustfeuerwaffe, raubten Bargeld und flüchteten. Der Überfall brachte aber auch den Ermittlern weitere Erkenntnisse: Das Wiener und das Salzburger Landeskriminalamt ermittelte, dass die Räuber mit einem Auto geflüchtet waren und zumindest ein weiterer Komplize zu der Gruppe gehörte.

Am 18. August setzte die Bande ihre "Tour d'Autriche" in Graz fort. Wieder betraten sie zu zwei das Geldinstitut im Bezirk Geidorf und flüchteten mit Bargeld in einem Auto. Auch der dritte Verdächtige trat dabei in Erscheinung. Ermittler des steirischen Landeskriminalamtes sicherten Fahndungsfotos der unmaskierten Verdächtigen, die in der Bank mit Mund-Nasen-Schutz getarnt waren.

Nach dem Grazer Überfall war Pause bis 1. Oktober, bis die Täter wieder in Wien zuschlugen. Diesmal war das Ziel eine Bank in Floridsdorf und exakt eine Woche später in Margareten. Die beiden Überfälle unterscheiden sich insofern von den anderen, als nur ein Räuber die Filiale betrat. Er erpresste in beiden Fällen mit einer Faustfeuerwaffe Geld.

Am 19. Oktober schlug die Bande erneut in Floridsdorf zu. Diesmal kamen die Räuber wieder zu zweit in das Geldinstitut, bedrohten die Angestellten und flüchteten mit Geld. Sie waren diesmal aber nicht schnell genug. Den Polizisten war der Fluchtwagen mittlerweile bekannt, im Zuge der Fahndung stoppten Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) und des Einsatzkommandos Cobra das Auto und nahm alle vier Verdächtigen darin fest. Bei ihnen handelt es sich um einen 32-jährigen Mann aus Österreich, einen 25-Jährigen aus der Russischen Föderation, einen 26-Jährigen aus dem Kosovo sowie um einen 23-jährigen Österreicher. Sie schwiegen bisher zu den ihnen zur Last gelegten Fakten.

Weitere Ermittlungen des Wiener Landeskriminalamtes brachten klare Hinweise auf das organisierte Vorgehen der Gruppe, so die Polizei. Sie meldeten unter anderem Handys mit einem gestohlenen Führerschein an. Bei den Überfällen waren sie stets mit einer Schutzmaske, einer Haube, einem Hut oder Kappe bekleidet. Von der Beute wurde nur ein kleiner Teil sichergestellt. Alle vier befinden sich in Haft.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Wiener Polizei hat einer Bankräuber-Bande das Handwerk gelegt, auf deren Konto sieben Überfälle in Wien, Salzburg und Graz im Vorjahr gehen dürften.
  • Nach dem jüngsten Coup am 19. Oktober in Wien wurde die vierköpfige Bande gefasst, die anderen Überfälle den Tätern in weiterer Folge nachgewiesen.
  • Der Schaden bewegt sich im niedrigen sechsstelligen Bereich, die Verdächtigen schweigen.
  • Auch der dritte Verdächtige trat dabei in Erscheinung.

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