Anschreien: Biologen testen Methoden zur Abwehr von Möwen
Die Verhaltungsforscher von der Universität Exeter hatten den Möwen jeweils eine Portion Fish and Chips hingestellt und dann verschiedene Tonaufnahmen abgespielt. Zuerst eine Männerstimme, die schrie: "Nein, weg da, das ist mein Essen, das ist meine Pastete!", danach dieselben Worte mit ruhiger Stimme und zuletzt der Gesang eines Rotkehlchens.
Von 21 Möwen, die angeschrien wurden, flogen zehn weg und drei liefen weg. Acht blieben stehen. Von 20 Möwen, die angesprochen wurden, flogen nur drei weg. Zehn gingen weg und sieben blieben stehen. Das Rotkehlchen beeindruckte die Möwen dagegen fast gar nicht: Von 20 Möwen flogen nur drei weg und drei gingen weg - 14 blieben an Ort und Stelle.
"Die Möwen flogen eher weg, wenn geschrien wurde, und liefen eher weg, wenn gesprochen wurde", fasst die Forscherin Neeltje Boogert die Ergebnisse zusammen. "Wenn man also eine Möwe verscheuchen will, die versucht, einem das Essen zu stehlen, kann Sprechen sie vielleicht erst einmal davon abhalten, aber Schreien ist viel effektiver, um sie zum Wegfliegen zu bewegen."
Zusammenfassung
- Britische Biologen haben in einer Studie in neun Küstenorten in Cornwall herausgefunden, dass das Anschreien von Möwen die effektivste Methode ist, um sie vom Stehlen von Essen abzuhalten.
- Von 21 angeschrienen Möwen flogen zehn weg und drei liefen weg, während bei ruhigem Sprechen von 20 Möwen nur drei wegflogen und beim Rotkehlchengesang 14 von 20 Möwen an Ort und Stelle blieben.
- Forscherin Neeltje Boogert betont, dass Schreien deutlich effektiver ist als Sprechen, um Möwen zum Wegfliegen zu bewegen, wie die im Fachmagazin "Biology Letters" veröffentlichte Studie zeigt.
