AFP

Graz

Amoklauf: Was wir bisher über den Täter wissen

11. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Ein Österreicher aus dem Bezirk Graz-Umgebung tötete im BORG Dreierschützengasse zehn Menschen und sich selbst. Weitere elf verletzte er.

Arthur A. war 21 Jahre alt, als er am Dienstag in nur 17 Minuten in seiner ehemaligen Schule – dem BORG Dreierschützengasse in Graz – ein Blutbad anrichtete. Über den Österreicher aus dem Bezirk Graz-Umgebung findet man in den sozialen Medien bisher nichts.

Ebenso unauffällig war er bei der Polizei: Er war nicht vorbestraft. Dafür besaß er legal Waffen – zumindest eine Glock und eine Schrotflinte, mit denen er Jugendliche und Erwachsene in der Schule tötete.

Diese Schule hatte er selbst besucht, laut "profil" ab dem Schuljahr 2019/20. Am Ende war er nicht erfolgreich. Ebenfalls laut "profil" wiederholte er die 6. Klasse bereits zweimal.

Abschiedsbrief und Rohrbombe

Am Mittwoch fanden die Ermittler bei der Hausdurchsuchung einen Abschiedsbrief – "in analoger und digitaler Form" - sowie ein Abschiedsvideo, wie Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, in mehreren Interviews sagte. Darin verabschiedete er sich von seinen Eltern. 

Er lebte mit seiner alleinerziehenden Mutter im Bezirk Graz-Umgebung. Sein Vater stammt aus Armenien, lebte aber seit der Trennung von der Mutter nicht mehr im gemeinsamen Haushalt, teilte die Polizei mit. 

Diverse Medien berichten, dass darin Mobbingerfahrungen als Motiv angegeben seien. Ruf hingegen: "Es kann aus dem Abschiedsbrief kein Motiv entnommen werden."

Ebenfalls wurde eine nicht funktionsfähige Rohrbombe sowie offenbar verworfene Pläne für einen Sprengstoffanschlag gefunden. Die Tat dürfte also geplant gewesen sein. 

Video: An wen kann man sich wenden?

Laut den "Salzburger Nachrichten" eröffnete er das Feuer in seinem ehemaligen Klassenzimmer. Seine früheren Mitschüler:innen fand er dort natürlich nicht mehr – stattdessen Jugendliche, die ihm wohl unbekannt waren.

"Es sind viele Dinge spekuliert worden, und jetzt ist es an der Zeit, genaue Ermittlungen durchzuführen", erklärte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz. Diese Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die Tatrekonstruktion und auf die Auswertung der digitalen Geräte des Täters.

contact Hilfe in Krisensituationen

Sind Sie in einer Krisensituation? Hier finden Sie Hilfe:

Zusammenfassung
  • Ein 21-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Graz-Umgebung tötete im BORG Dreierschützengasse in Graz innerhalb von 17 Minuten zehn Menschen und sich selbst, elf weitere Personen wurden verletzt.
  • Der Täter war nicht vorbestraft, besaß aber legal mindestens eine Glock-Pistole und eine Schrotflinte, mit denen er die Tat ausführte.
  • Bei einer Hausdurchsuchung wurden ein analoger und digitaler Abschiedsbrief sowie eine nicht funktionsfähige Rohrbombe gefunden, wobei die Ermittlungen aktuell auf die Tatrekonstruktion und die Auswertung digitaler Geräte fokussiert sind.