30 Stunden ohne Strom im Murtal: "Telefone sind sinnlos" bei Blackout

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Das steirische Murtal hatte am Wochenende keine Stromversorgung, nachdem ein Hochspannungsleitungsmast eingeknickt war. Die Bürgermeisterin von Judenburg, Elke Florian, betont im PULS 24 Interview, was man bei einem Blackout braucht und wieso Telefone "sinnlos" sind.

Samstagfrüh regnete es zuerst in Strömen, bevor die Temperaturen rapide sanken. Ab acht Uhr begann es zu schneien, der Schnee selbst sei durch die Nässe sehr schwer gewesen, berichtete PULS 24 Anchorwoman Sabine Loho aus Judenburg. Sie erlebte das Blackout live mit.

Zu Mittag fiel schließlich zuerst der Strom, kurz darauf auch das Mobilfunknetz aus: Ein Hochspannungsleitungsmast in Weißkirchen bei Judenburg war unter der Schneelast eingeknickt. Für 20.000 Haushalte im Murtal begannen 30 Stunden ohne Energieversorgung oder eine Kommunikationsmöglichkeit, nur die Wasserversorgung funktionierte noch.

Nur mehr schriftliche Kommunikation

Abgezeichnet habe sich die Krise erst am Samstagabend, sagt Judenburgs Bürgermeisterin Elke Florian (SPÖ) am Montag. Mithilfe von Plakaten hätte man die Bevölkerung mit wichtigen Informationen versorgt.

Florian betont, dass auch in Zukunft so vorgegangen werde: "Es wird wieder so funktionieren, nämlich ausschließlich schriftlich". Bei einem österreichweiten Blackout gelte, dass nach 30 Minuten kein Telefon mehr funktioniere, "also Telefone sind sinnlos". Wichtig sei stattdessen Zugang zu einem Radio.

Taschenlampe, Gaskocher und Kurbelradio

In Judenburg wolle man den Bauhof nun mit einem großen Notstromaggregat versorgen, damit er im Notfall eine "Wärmeinsel" für die Einwohner:innen werden könne. 

"Es muss jede und jeder für sich Selbstvorsorge treffen", warnt die Bürgermeisterin dennoch. Sie räumt aber ein, dass auch sie selbst am Samstag "erstmal die Taschenlampen suchen" musste. Auch habe sie keinen Gaskocher zu Hause, den werde sie sich jetzt zulegen, genauso wie ein Kurbelradio.

Schulfreier Montag

Seit Sonntagabend steht ein provisorischer Ersatzmast, das Murtal ist also wieder ans Stromnetz angeschlossen. Die Schulen in Judenburg blieben am Montag aber noch geschlossen, die Gebäude seien zu sehr ausgekühlt. 

Bis der defekte Strommasten wieder aufgebaut werde, dürfte es zudem noch Wochen dauern.

ribbon Zusammenfassung
  • Das steirische Murtal hatte am Wochenende keine Stromversorgung, nachdem ein Hochspannungsleitungsmast eingeknickt war.
  • Nur die Wasserversorgung funktionierte noch.
  • Die Bürgermeisterin von Judenburg, Elke Florian, betont im PULS 24 Interview, was man bei einem Blackout braucht und wieso Telefone "sinnlos" sind.
  • "Es muss jede und jeder für sich Selbstvorsorge treffen", warnt die Bürgermeisterin.
  • Wichtig sei etwa der Zugang zu einem Radio.