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19 Prozent der Getränke 2024 in Mehrwegverpackungen

04. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

2,03 Milliarden Liter an Getränken in den Kategorien Bier, Wässer, Säfte, alkoholfreie Erfrischungsgetränke und Milch sind 2024 im Lebensmitteleinzelhandel abgesetzt worden. Knapp 19 Prozent davon waren mehrwegverpackt, wie der erste Mehrwegbericht des Umweltministeriums für 2024 zeigt. Bier liegt mit knapp 60 Prozent Mehrweganteil klar voran, gefolgt von Milch (über zehn Prozent) und Mineralwässern (9,9 Prozent), hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.

Der überwiegende Teil (97,5 Prozent) der Mehrwegverpackungen besteht demnach aus Glas. Der Mehrwegbericht beinhaltet die Daten von 360 Unternehmen mit gemeinsam 3.911 Filialen über 400 Quadratmetern Verkaufsfläche. Seit Anfang 2024 ist der Lebensmitteleinzelhandel in Österreich verpflichtet, Getränke auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Während 2024 rund 35 Prozent der Filialen die Mehrwegquote erfüllen mussten, sind es ab 2025 bereits 90 Prozent, ab 2026 dann alle. Laut Umweltministerium habe sich besonders im Diskontbereich das Sortiment stark verändert - dort gebe es deutlich mehr Mehrwegangebote im Regal. "Mehrweg ist gelebter Umweltschutz - jede Flasche, die mehrfach verwendet wird, spart wertvolle Ressourcen und reduziert Abfall", sagte Umweltminister Norbert Totschnig anlässlich des Umwelttags am Donnerstag, 5. Juni.

Auch Umweltorganisationen nehmen den Weltumwelttag zum Anlass, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Der Umweltdachverband machte am Mittwoch in einer Aussendung auf fehlende Verbindlichkeit bei Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung aufmerksam. Eine wirksame Kreislaufwirtschaft brauche die Reduktion von Einwegverpackungen und eine gesetzliche Verankerung. Der Verband forderte eine "ambitionierte Umsetzung der EU-Verpackungsverordnung in Österreich" sowie "Ziele zur Abfallvermeidung, eine gezielte Förderung von Mehrweg und ein Umdenken in Produktdesign und Logistik". Bestehende Modelle wie Pfandsysteme oder Re-Use-Initiativen müssen allumfassend umgesetzt und systematischer gefördert werden, hieß es.

Das "Ökosoziale Forum" und "Die Tafel" Österreich wiesen anlässlich des Aktionstags auf die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen von Lebensmittelverschwendung hin. In Österreich landen demnach jährlich über eine Million Tonnen noch genussfähige Lebensmittel im Müll. 54 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle im Land entstehen in Privathaushalten, hieß es in einer Aussendung. Mit dem Projekt "Isst das jemand?" der beiden Organisationen solle das Bewusstsein für das Thema schärfen und einfache Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen geben.

Zusammenfassung
  • Im Jahr 2024 wurden im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel 2,03 Milliarden Liter Getränke verkauft, wovon knapp 19 Prozent in Mehrwegverpackungen abgegeben wurden.
  • Bier führt mit einem Mehrweganteil von knapp 60 Prozent vor Milch (über zehn Prozent) und Mineralwasser (9,9 Prozent), wobei 97,5 Prozent der Mehrwegverpackungen aus Glas bestehen.