15 große Drogen-Labore laut UNO seit Assad-Sturz geschlossen
Große Beschlagnahmungen in der Region deuten demnach darauf hin, dass noch immer beträchtliche Mengen an Tabletten aus Syrien in der Region vorrätig seien. Das UNODC geht auch davon aus, dass in Syrien in kleinem Rahmen sowie in Nachbarländern weiter produziert wird.
Das UNODC warnte auch davor, dass Konsumenten in der Region nach der Zerschlagung der syrischen Großproduktion auf das schädlichere Methamphetamin umsteigen könnten. Bereits in den vergangenen Jahren sei der Methamphetamin-Markt im Nahen und Mittleren Osten rasch gewachsen, so die UN-Fachleute.
Der Drogenhandel galt als eine Haupteinnahmequelle der syrischen Regierung unter Langzeitmachthaber Baschar al-Assad. Das UNDOC sagt dazu: Ein Jahrzehnt lang sei das meiste Captagon in Syrien hergestellt worden. Unter dem Assad-Regime seien die Chemikalien zur Herstellung im Rahmen der staatlichen Handelsstrukuren in großem Stil eingeführt worden.
Captagon war der Handelsname eines nicht mehr hergestellten Medikaments, das die aufputschende Substanz Fenetyllin enthielt. Die heutigen Captagon-Tabletten enthalten hingegen meist Amphetamin, manchmal auch andere Stoffe wie Theophyllin.
Zusammenfassung
- Seit dem Sturz der Assad-Regierung vor einem Jahr wurden laut UNO in Syrien 15 große Drogenlabore und 13 kleinere Lager für Captagon stillgelegt.
- Trotz der Zerschlagung der industriellen Produktion sind weiterhin beträchtliche Mengen an Captagon-Tabletten in der Region im Umlauf, und kleinere Produktionen bestehen fort.
- Die UNO warnt, dass Konsumenten nach dem Rückgang der Captagon-Produktion vermehrt auf das schädlichere Methamphetamin umsteigen könnten, dessen Markt im Nahen Osten bereits rasch wächst.
