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100 Ammenmütter ziehen Vogelwaisen in der EGS Haringsee groß

Heute, 10:09 · Lesedauer 1 min

Rund 100 Ammenmütter kümmern sich derzeit in der Eulen- und Greifvogelstation (EGS) Haringsee im Bezirk Gänserndorf um verletzte und verwaiste Jungvögel. Laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten ist die EGS damit die einzige Pflegestation Österreichs, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart großgezogen werden. Im Gegensatz zur Handaufzucht durch Menschen können bei artgleicher Aufzucht rund 90 Prozent der Findlinge wieder in die Natur entlassen werden.

Anlässlich des Muttertags wolle man die rund 100 "gefiederten Heldinnen" der Station vor den Vorhang holen, sagte EGS-Leiter Hans Frey in der Aussendung. Die Ammeneltern konnten selbst nicht mehr ausgewildert werden und nehmen nun Jungtiere derselben Art unter ihre Fittiche, als wären es ihre eigenen, so Frey. Aufgrund des ausreichenden Futters in der EGS könne so ein einziges Turmfalkenpaar bis zu 15 juvenile Tiere aufziehen. Bartgeier, die sonst nur ein einziges Junges versorgen, kümmern sich in Haringsee um bis zu vier Nestlinge.

Im Jahr 2024 wurden 2.842 Tiere in der EGS Haringsee betreut. Neben Greifvögeln und Eulen wurden auch Otter, Igel, Eichhörnchen, Feldhasen und andere Kleinsäuger fachmännisch versorgt, um sie danach wieder in die Natur zu entlassen.

Zusammenfassung
  • Rund 100 Ammenmütter ziehen derzeit in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee im Bezirk Gänserndorf verletzte und verwaiste Jungvögel artgleich auf.
  • Durch diese Methode können etwa 90 Prozent der Findlinge wieder in die Natur entlassen werden, während ein Turmfalkenpaar bis zu 15 Jungtiere und Bartgeier bis zu vier Nestlinge aufziehen.
  • Im Jahr 2024 wurden in der EGS Haringsee insgesamt 2.842 Tiere, darunter auch Otter, Igel, Eichhörnchen und Feldhasen, betreut.