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Prozess gegen Rap-Mogul

P. Diddy: Gericht lehnt Kautions-Antrag ab

Heute, 05:27 · Lesedauer 3 min

Im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs wegen Sexualstraftaten wurde der frühere Rap-Superstar am Mittwoch in New York in zwei von fünf Punkten schuldig gesprochen. Sein Team beantragte eine Freilassung auf Kaution - dieser Antrag wurde abgelehnt.

Die Staatsanwaltschaft warf Combs vor, Frauen und Männer sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys genötigt zu haben. 

Verurteilt wurde er letztlich wegen der Prostitution von Frauen, im schwerwiegendsten Punkt - der Bildung einer kriminellen Vereinigung - wurde seine Schuld jedoch verneint. Auch vom "Sex Trafficking" in zwei Fällen wurde er freigesprochen.

Unter Sexhandel ("sex trafficking") versteht man den Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung, Zwangsprostitution oder die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen.

Antrag auf Kaution abgelehnt

Nachdem die Geschworenen am Mittwoch das Urteil bekannt gegeben hatten, forderte Combs' Team, dass der Rap-Mogul bis zur Urteilsverkündung gegen eine Kaution von 1 Million Dollar freigelassen werde.

Die Staatsanwaltschaft entgegnete dem Antrag, dass Combs auf freiem Fuß ein "echtes Risiko" darstelle, wie US-Medien berichten. 

Der Richter lehnte den Antrag schließlich ab und verwies dabei laut BBC auf Combs' gewalttätige Vergangenheit. Die Urteilsverkündung soll am 3. Oktober stattfinden. 

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Bis dahin bleibt Combs in Haft. Dem 55-Jährigen droht nun eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren. Wäre er in allen Anklagepunkten für schuldig befunden worden, hätte er auch zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden können.

Combs hatte auf "nicht schuldig" plädiert

Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte dem Rapper vorgeworfen, über Jahre hinweg Frauen missbraucht, bedroht und genötigt zu haben, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen. 

Er habe ein "kriminelles Unternehmen" mit Helfern geführt. Mehrere Frauen hatten in dem mehrwöchigen Prozess von jahrelangen schweren sexuellen und körperlichen Misshandlungen berichtet. Combs hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen und auf "nicht schuldig" plädiert.

Der Anklagepunkt der Verschwörung zur organisierten Kriminalität war ursprünglich für Bandenkriminalität wie jene der Mafia geschaffen worden.

Dieser Vorwurf wurde schon bei dem Prozess gegen Sänger R. Kelly erfolgreich eingesetzt, um eine systematische Struktur von sexuellem Missbrauch offenzulegen.

Dieser Anklagepunkt gegen Combs wog schwer - doch die Staatsanwaltschaft konnte die Geschworenen nicht überzeugen, dass der Angeklagte seine Handlungen zusammen mit einem Netz Eingeweihter betrieben hatte. 

Das setzt ein Wissen aller Beteiligten voraus, dass das Verhalten strafbar ist.

Video: Teil-Schuldspruch gegen P. Diddy: Maximal 20 Jahre Haft

Zusammenfassung
  • m Prozess gegen Sean "Diddy" Combs wegen Sexualstraftaten haben die Geschworenen den früheren Rap-Superstar am Mittwoch in New York in zwei von fünf Punkten schuldig gesprochen.
  • Sein Team beantragte eine Freilassung auf Kaution - dieser Antrag wurde abgelehnt.