Virologin von Laer über Corona-Mutationen: "Noch haben wir Glück"

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Dass sich auch Kinder impfen lassen, sei wichtig. Die Impfungen helfen derzeit auch noch gegen die vorherrschenden Virusvarianten.

Nachdem der Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer in Österreich auch für Minderjährige zugelassen wurde, soll dieser den Schülern vor Beginn des neuen Schuljahres ab Herbst einen größtmöglichen Schutz bieten. Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren sollen über den Sommer breitflächig gegen das Coronavirus geimpft werden.

Die Virologin Dorothee von Laer von der MedUni Innsbruck sieht darin eine Chance, auf die nötige Herdenimmunität zu kommen: "Wenn man alle über 12 oder 15 Jahren impft, müsste man auf die Zahlen kommen", sagt sie. 75 bis 80 Prozent der Bevölkerung muss geimpft sein, um einen Herdenschutz zu ermöglichen. 

Ob die Impfung auch den Kindern selbst etwas bringe, fragt PULS 24 Moderator Thomas Mohr in Newsroom LIVE am Mittwoch, oder ob Kinder nur zur Herdenimmunität beitragen sollen, weil viele Erwachsene sich nicht impfen lassen würden. Die Virologin von Laer erklärt, dass die Impfung auch für Kinder ein Selbstschutz sei, denn auch viele Kinder würden unter den Folgen von Corona leiden. Außerdem würde die Impfung den Kindern und Jugendlichen Freiheit zurückgeben und etwa einen unbeschwerten Unterricht ermöglichen. 

In den Schulen im Herbst "auf Sicht fahren"

Im Bezirk Schwaz in Tirol, wo bereits um die 80 Prozent aller Erwachsenen geimpft seien, aber die unter 16-Jährigen noch nicht, komme es derzeit aber auch zu keinen Ansteckungen in den Schulen, fragt Thomas Mohr nach. Das liege daran, dass noch Maßnahmen in Kraft sind und es Sommer ist, sagt von Laer. "Mal schauen, wie es im Winter wird", sagt die Virologin.

Generell müsse man in den Schulen im Herbst "auf Sicht fahren". Aber: Die Zutrittstests seien eine gute Möglichkeit, das Infektions-Geschehen auch über den Sommer zu beobachten - in der Schule werden die Schüler ja regelmäßig getestet. 

"Die Impfung ist unsere Möglichkeit, zur Normalität zurückzukehren"

Generell sei die Impfung "die einzige Möglichkeit zurückzukehren", sagt von Laer. Und noch hätten wir auch Glück, weil die Impfung auch gegen die derzeit kursierenden Virusvarianten helfe. Von Laer geht davon aus, dass Österreich hinter Großbritannien hinterherhinkt und die dort kursierende sogenannte indische Variante auch bald in Österreich vorherrschend sein wird. Diese sei etwas ansteckender, aber die Mutationen seien derzeit entweder ansteckender oder die Impfung hilft weniger gegen sie. Beides könne das Virus noch nicht.

In den kommenden vier bis sechs Wochen rechnet sie auch mit Studienergebnisse dazu, wie der Impfstoffwechsel beim Zweitstoff wirke. Mit Blick auf den Sommer und auf den Herbst danach rät von Laer, dass man die Inzidenzen nicht aus den Augen verliert, schrittweise öffnet und die 3-G-Regeln als erst am Schluss fallen lässt. Regionale Maßnahmen wird es weiterhin geben müssen, sagt die Virologin.

ribbon Zusammenfassung
  • Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren sollen über den Sommer breitflächig gegen das Coronavirus geimpft werden.
  • Die Virologin Dorothee von Laer von der MedUni Innsbruck sieht darin eine Chance, auf die nötige Herdenimmunität zu kommen.
  • die Die Impfung würde auch für Kinder ein Selbstschutz sein, denn auch viele Kinder würden unter den Folgen von Corona leiden.
  • Die Impfung werden den Kindern außerdem Freiheit zurückgeben und einen unbeschwerten Unterricht ermöglichen.
  • Noch hätten wir auch Glück, weil die Impfung auch gegen die derzeit kursierenden Virusvarianten helfe.
  • Von Laer geht davon aus, dass Österreich hinter Großbritannien hinterherhinkt und die dort kursierende sogenannte indische Variante auch bald in Österreich vorherrschend sein wird.

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