APA/dpa/Daniel Karmann

Nach Monaten wieder ein grünes Bundesland auf der Corona-Ampel

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Die Steiermark wird ihrem Ruf als "Grüne Mark" gerecht. Erstmals seit Monaten ist am Donnerstag ein Bundesland auf der Corona-Ampel auf "grün" geschaltet worden.

Damit herrscht in der Steiermark quasi amtlich "sehr geringes" Risiko, sich mit Corona anzustecken. Im Rest des Landes gibt es geringes Risiko, also gelb-grün. Indes sieht die zuständige Kommission einen rasanten Anstieg der gefährlicheren Delta-Variante, die demnächst das Kommando übernehmen dürfte.

Bei anhaltender Verbreitung sei davon auszugehen, dass es bereits Ende des Monats bzw. im frühen Juli 2021 zu einem Austausch der Alpha-Variante, also der britischen, mit der Delta-Variante, der indischen, als dominante Virusmutation kommen wird. Schon in der vergangenen Woche hatte letztere einen Anteil von über 28 Prozent der untersuchten Fälle. In der Woche davor waren es gerade einmal gut sechs Prozent.

Gefährlicher und ansteckender

Problematisch ist die Delta-Variante, weil man sowohl von einer leichteren Ansteckung als auch von gefährlicheren Verläufen mit mehr Krankenhaus-Aufenthalten ausgeht. Der Maximierung der Durchimpfung sollte daher oberste Priorität eingeräumt werden, schreibt die Kommission in einer Aussendung. Alle umsetzbaren Maßnahmen (inklusive Anreizsysteme) zur Steigerung der Impfbereitschaft sollten möglichst rasch, falls möglich noch Juli, ergriffen werden.

Maßnahmen, die nur geringe Einschränkungen für die Bevölkerung bedeuten, jedoch zur Dämpfung des Anstiegs der Fallzahlen beitragen, sollten beibehalten werden, empfehlen die Experten. Dies gelte insbesondere für die Aufrechterhaltung eines niederschwelligen und breitflächigen Testangebots vornehmlich mit PCR-Testverfahren.

Die Corona-Kommission empfiehlt darüber hinaus, in Zusammenhang mit außerschulischer Jugenderziehung und Jugendarbeit eine restriktive Teststrategie. Diese beinhaltet, dass eine regelmäßige Testung jener Kinder und Jugendlichen und deren Betreuungspersonen z.B. bei Ferienlagern gewährleistet sein sollte. Möglichst sollten dabei PCR-Tests verwendet werden.

Noch ist die Lage ruhig

Noch ist die Lage freilich ruhig, vor allem in der Steiermark, die als derzeit einziges Bundesland die Vorgabe erfüllt, sowohl in der reinen Fallzahl als auch bei der risikoadjustierten Fallzahl unter fünf auf 100.000 Einwohner zu liegen. Nimmt man nur die risikoadjustierte Zahl her, die auch Faktoren wie Alter der Patienten berücksichtigt, sind auch Kärnten und Oberösterreich bereits in den grünen Sektor geschlüpft. Alle anderen Länder befinden sich in der gelb-grünen Zone, die geringes Risiko anzeigt. Der Zwei-Wochen-Trend ist außer im Burgenland und in Wien, wo die Zahlen stabil sind, überall rückläufig. Auf mittlerweile 3,4 Prozent geschrumpft ist das Systemrisiko an den Intensivstationen. Erwartet wird kurzfristig ein weiterer Rückgang.

Einheitlich wie selten waren vergangene Woche die Testzahlen. Mit Ausnahme Tirols, wo mit 49.000 auf 100.000 Einwohner der deutlich geringste Wert erzielt wurde, liegen alle Länder zwischen 59.000 und gut 69.000 Test auf 100.000 Einwohner. Unter 0,1 Prozent aller Tests zusammengerechnet sind positiv.

Die aktuell höchste Inzidenz hat Oberwart mit 33,2 gefolgt von Bruck an der Leitha mit 28,4. Etliche Bezirke wie Hermagor, Mistelbach, Freistadt, Gmunden und Murau hatten überhaupt keine neuen Fälle in der vergangenen Woche.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Steiermark wird ihrem Ruf als "Grüne Mark" gerecht. Erstmals seit Monaten ist am Donnerstag ein Bundesland auf der Corona-Ampel auf "grün" geschaltet worden.
  • Im Rest des Landes gibt es geringes Risiko, also gelb-grün. Indes sieht die zuständige Kommission einen rasanten Anstieg der gefährlicheren Delta-Variante, die demnächst das Kommando übernehmen dürfte.
  • Bei anhaltender Verbreitung sei davon auszugehen, dass es bereits Ende des Monats bzw. im frühen Juli 2021 zu einem Austausch der Alpha-Variante, also der britischen, mit der Delta-Variante, der indischen, als dominante Virusmutation kommen wird.
  • Schon in der vergangenen Woche hatte letztere einen Anteil von über 28 Prozent der untersuchten Fälle. In der Woche davor waren es gerade einmal gut sechs Prozent.

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