Ein großes Plädoyer für das Bargeld

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Insbesondere in der Teuerung brauchen die Menschen das einzig kostenfreie Zahlungsmittel

Die Wahl der Zahlungsmittels hängt stark von der eigenen wirtschaftlichen Situation ab, denn auch Bezahlen kostet Geld.

Die wirtschaftliche Situation von Frauen in Österreich erfordert für viele knappes kalkuulieren. Der Gender Pay Gap beträgt immer noch immer noch 36% und Frauen sind dreimal häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. Je knapper die finanziellen Mittel, desto wichtiger wird das einzig kostenfreie Zahlungsmittel: Bargeld

Die Wahl der Bezahlmethode wurde bei einer Podiumsdiskussion am Frauentag zum Thema. Es diskutierten: die ehemalige Frauenministerin Maria Rauch-Kallat, die Nationalratsabgeordnete und Sprecherin für Konsumentinnenschutz Mag. Ulrike Fischer (Die Grünen), Gabriele Zgubic (Arbeiterkammer, Bereich für Konsumentinnenpolitik) und Mag. Gerhard Starsich (Generaldirektor Münze Österreich AG).

Die ehemalige Frauenministerin Maria Rauch-Kallat betonte die Relevanz der wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Frauen: Wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ist der Schlüssel zur Freiheit. Frauen müssen noch lernen, ihr Geld einzufordern, auch in der Familie. Es gibt ja die Erkenntnis aus den Untersuchungen, dass es schon beim Taschengeld beginnt, dass Burschen mehr Taschengeld bekommen als Mädchen.

Gabriele Zgubic, Leiterin Konsumentenpolitik in der Arbeiterkammer sieht neue Tendenzen, die es erschwert, an das günstigste Zahlungsmittel zu kommen:

„Wir sehen, dass die Bankomaten Infrastruktur schon etwas zurückgeht. Das wird dann aufgefüllt durch Drittanbieter, die dann eben ein paar Euro verlangen pro Abhebung. Das gefällt uns nicht so gut. Es gibt nicht ganz 2000 Bankomaten, die gebührenpflichtig sind. In einige Gemeinden gibt es dann keine Möglichkeit an Bargeld zu kommen und fünf Kilometer Entfernung sind für Menschen ohne die entsprechende Mobilität eine Hürde. Man sollte immer mit bedenken, dass wir hier niemanden zurücklassen.“

Auch die Grünen Politikerin Ulrike Fischer hat ein Bekenntnis pro Bargeld abgegeben: „Ein großes Plädoyer fürs Bargeld. Bargeld ist ganz wichtig für unsere Selbstbestimmung. Wenn man in Unternehmen für die Grundversorgung nur mit Bankomatkarte zahlen kann, das geht für mich gar nicht, das ist eine Verbraucher widrige Praxis. Und da sehe ich schon, dass es da eine Annahmeverpflichtung für Bargeld braucht, denn das halte ich für Verbraucher für rechtswidrig. Oft sind ja die Gesetze gar nicht so schlecht, aber in der Praxis schleift sich dann was anderes ein und da müssen wir vielleicht nachschärfen. In Österreich sollten wir Bargeld als ein wichtiges Gut betrachten und wollen es auch erhalten.“

Generaldirektor der Münze Österreich AG, Mag. Gerhard Starsich meint, die Grundversorgung aller müsste gerade jetzt in Zeiten der Teuerung gesichert werden: "Es gibt zwar im Nationalbankgesetz eine Annahmeverpflichtung von Bargeld, aber schon zweiten Halbsatz der Gesetzesbestimmungen relativiert wird. Es gibt in Tirol ein Kette an Lebensmittelgeschäften, die nur mehr Kartenzahlung akzeptiert. Damit werden Menschen ausgeschlossen werden, ihre Grundnahrungsmittel und ihre täglichen Bedürfnisse zu decken. Da hört sich für mich der Spaß auf."

Bargeld ist ein Mittel für Inklusion, denn es ist das einzige Zahlungsmittel, dass dem Konsumenten nichts kostet, im Gegenteil, der Gewinn der Münze Österreich AG mindert die Steuerlast jedes Einzelnen.

Die Diskussion kann man ab sofort in dr Podcastreihe Gerstl&Marie nachhören. Auf Spotify etc.

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