Wien Energie beruhigt: "kein Problem bei der Belieferung"

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Die Energiegroßhandelspreise gehen durch die Decke. Deshalb habe Wien Energie am Freitag den Bund kontaktiert und um finanzielle Hilfe gebeten. Nachdem nun die Wogen hochgehen, will das Unternehmen beruhigen: Es gehe um Sicherheitskautionen für bereits getätigte Geschäfte, es müssten keine Verluste ausgeglichen werden. Und auch die Versorgung sei gesichert.

Der Strompreis sei am Freitag von 700 auf 1.000 Euro pro Megawattstunde hochgeschnalzt und damit auch die Sicherheitskautionen im Energiehandelt. Auch die Kautionen für bereits getätigte Geschäfte hätten sich laut Wien Energie vervielfacht. Die bekäme man aber zurück, wenn die Geschäfte abgewickelt sind. 

Diese Situation sei auch aus Nachbarländern bekannt, internationale Energieversorger in Deutschland etwa stünden vor denselben Problemen und bekämen bereits staatliche Unterstützung, erklärt Wien Energie in einer Aussendung. 

Solide, gesund, keine Verluste

Sowohl Wien Energie als auch ihre Muttergesellschaft Wiener Stadtwerke seien solide, wirtschaftlich gesunde Unternehmen mit bester Bonität. "Es müssen keine Verluste ausgeglichen werden", so die Wien Energie heute in einer Pressemitteilung. Die Wien Energie sei Österreichs größter Energieversorger mit den meisten Kundinnen und Kunden und größten Gaskraftwerken und damit dem Preisdruck am stärksten ausgeliefert.

"Kein Problem bei der Belieferung"

Die Versorgung von Kunden der Wien Energie ist sichergestellt, betonten am Montag  die Wien Energie und die Regulierungsbehörde E-Control. Nachdem bekannt geworden sei, dass sich die Wien Energie in einer finanziell herausfordernden Situation befindet, komme es bei Kundinnen und Kunden vermehrt zu Verunsicherung. "Wir können die Kundinnen und Kunden der Wien Energie beruhigen, dass es derzeit kein Problem bei der Belieferung mit Strom oder Gas gibt. Die Versorgung ist sichergestellt."

"Es werden von politischer Seite alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden, um dies auch weiterhin garantieren zu können", betonten die Vorstände der E-Control, Alfons Haber und Wolfgang Urbantschitsch, in einem der APA übermittelten Statement. Welche Maßnahmen konkret durchgeführt werden, sei derzeit Gegenstand von Analysen und Gesprächen mit dem betroffenen Unternehmen sowie der Stadt Wien als Eigentümerin und der Bundesregierung, so die Energieregulierungsbehörde.

Im europäischen Energiehandel wird laut Wien Energie neben kurzfristigen Handelsgeschäften ein Großteil der Energie am Terminmarkt verkauft. Dort werden Geschäfte abgeschlossen, die erst in Zukunft erfüllt werden. Wien Energie verkauft Strom aus den Kraftwerken bis zu zwei Jahre im Voraus und beschafft Strom und Gas langfristig für seine Kundinnen und Kunden an der Börse, sichert sich gegen zukünftige Strompreisschwankungen ab und kann damit für die Kundinnen und Kraftwerke die Energiepreise für die nächsten Jahre abschätzen. Das sei ein bewährtes Instrument des Risikomanagements im Energiebereich.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Energiegroßhandelspreise gehen durch die Decke. Deshalb habe Wien Energie am Freitag den Bund kontaktiert und um finanzielle Hilfe gebeten.
  • Nachdem nun die Wogen hochgehen, will das Unternehmen beruhigen: Es gehe um Sicherheitskautionen für bereits getätigte Geschäfte, es müssten keine Verluste ausgeglichen werden. Und auch die Versorgung sei gesichert.