Vollbetrieb ab August
KTM-Sanierung: Produktion in Mattighofen läuft wieder an
Alle rund 1.000 Mitarbeitenden der Fertigung seien in den Normalbetrieb in ihren Stammwerken in Mattighofen und Munderfing (Bezirk Braunau) zurückgekehrt, informierte das Unternehmen Montagfrüh. Parallel dazu sei man sogar wieder auf Personalsuche.
Im Gespräch mit PULS 24 zeigten sich die Beschäftigten bei der Rückkehr in die Fabrik erleichtert. Gleichzeitig waren viele weierhin skeptisch, ob die Arbeitsplätze in Mattinghofen wirklich langfristig gesichert sind.
Wenige Wochen nachdem KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH 2024 Insolvenz angemeldet hatten, war die Fertigung der Motorräder schon einmal für drei Monate eingestellt worden.
Das neuerliche Herunterfahren wurde mit fehlenden Bauteilen für die Fertigung begründet.
Stopp nach Lieferengpässen
Im Sanierungsverfahren war es für 90 Tage nicht möglich, neue Verpflichtungen einzugehen. Daher herrschten Lieferengpässe, was zum nächsten Produktionsstopp führte.
Dazu wurde die übliche Sommerpause von August auf Juli vorverlegt. Zugleich wurde die Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche mit aliquoter Kürzung der Löhne- und Gehälter für Mai bis Juli reduziert.
Mittlerweile wurden die Lieferketten reaktiviert. Auch der Abverkauf der Lagerbestände lief offenbar besser als erwartet. Für das erste Halbjahr 2025 sieht CEO Gottfried Neumeister KTM mit weltweit 100.391 verkauften Maschinen an Endkunden "wieder auf Erfolgskurs". Weitere 50.286 Stück wurden an Händler und Importeure geliefert.
Zurück zur Vollbeschäftigung
In allen Produktionsbereichen werde nun in Tagschichten mit Fünf-Tage-Woche in Vollzeitbeschäftigung gearbeitet, informierte das Unternehmen. Die seit 1. Mai geltende Betriebsvereinbarung, die für Arbeiter:innen und Angestellte mit Gehaltseinbußen verbunden war, endet wie vorgesehen mit Ende Juli.
Die Produktion werde bis zur regulären Weihnachtspause ohne Unterbrechung laufen, eine Sommerpause sei nicht mehr vorgesehen, hieß es.
Im Fokus der Fertigung steht aktuell die Offroad-Palette - MX und Enduro Competition - mit neuen Modellen. Parallel starte man mit der Produktion der neuen LC4 Plattform mit den KTM-Modellen 690 ENDURO R und 690 SMC R sowie Husqvarna 701 Enduro und 701 Supermoto, so KTM in einer Aussendung.
Zusammenfassung
- Die Motorradproduktion bei KTM in Mattighofen ist nach einem Produktionsstopp seit 28. April wieder angelaufen, nachdem Lieferengpässe und fehlende Bauteile im Zuge des Sanierungsverfahrens zu einer Unterbrechung geführt hatten.
- Während der 90-tägigen Phase des Sanierungsverfahrens konnten keine neuen Verpflichtungen eingegangen werden, die Arbeitszeit wurde auf 30 Stunden pro Woche reduziert und die Löhne sowie Gehälter für Mai bis Juli entsprechend gekürzt.
- CEO Gottfried Neumeister erwartet, dass das Werk im August wieder im Vollbetrieb auf vier Bändern produziert, nachdem im ersten Halbjahr 2025 bereits 100.391 Maschinen an Endkunden und weitere 50.286 Stück an Händler und Importeure geliefert wurden.