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Steuertrick? Benko verlegt Firmensitz nach Innsbruck

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Nachdem die Republik ein Pfandrecht auf die Immobilie vorgemerkt hatte, wurde der Firmensitz von Wien nach Tirol verlegt. Die NEOS glauben hier nicht an einen Zufall - bereits in der Vergangenheit hatte die Signa mit Firmensitzverlegungen nach Tirol Millionen sparen können.

Signa-Gründer René Benko soll eine Innsbrucker Villa privat genutzt haben. Diese wurde bereits im Dezember gepfändet, 12 Millionen Umsatzsteuer sollen fällig geworden sein. 

Eigentümer ist die "Schloss Hotel Igels GmbH", bis dato mit Sitz in Wien. Dieser wurde nun Mitte Jänner nach Innsbruck in die Villa verlegt. Nur wenige Wochen, nachdem die Republik Österreich ein Pfandrecht auf die Immobilie vorgemerkt hatte.

Steuertrick?

NEOS-Mandatar Yannick Shetty glaubt hier nicht an einen Zufall, sagt er gegenüber "Ö1". 2018 hatte die nun insolvente Signa Holding ihren Sitz von Wien nach Innsbruck verlegt. So habe das Unternehmen sich "Millionen an Steuerschulden gespart", so Shetty. Das Finanzamt hatte 2018 50 Millionen Euro an Steuernachzahlung gefordert. Das lokale Finanzamt wollte dann nur 36 Millionen

"Es steht grundsätzlich der Verdacht im Raum, dass in der Finanzamtsstelle in Innsbruck grundsätzlich nicht zählt, was du kannst, sondern, wen du kennst", so Shetty. Es gäbe Hinweise, dass dieselben Mitarbeiter aus dem Jahr 2018 nun für die Benko-Villa zuständig sein, berichtet "Ö1".

Gegenüber "Ö1" wollte sich das Finanzministerium nicht äußern, wegen der abgabenrechtlichen Geheimhaltungspflicht könne man zu konkreten Fällen nicht sprechen.

Bei der Finanz bestätigte man laut ORF im Dezember die Eintragung des Pfandrechts für die Villa, ohne jedoch Summen und Hintergründe zu nennen. Von der Signa gab es dazu damals keinen Kommentar. Die Laura-Privatstiftung wies gegenüber "ORF.at" die Berichte über die Privatvilla als "falsch und irreführend" zurück.

ribbon Zusammenfassung
  • Nachdem die Republik ein Pfandrecht auf die Immobilie vorgemerkt hatte, wurde der Firmensitz von Wien nach Tirol verlegt.
  • Die NEOS glauben hier nicht an einen Zufall - bereits in der Vergangenheit hatte die Signa mit Firmensitzverlegungen nach Tirol Millionen sparen können.