Smartphone-Bank N26 unter 20 wertvollsten Fintechs der Welt

0

Die von zwei Wienern gegründete Onlinebank N26 hat 900 Millionen Dollar von Investoren eingesammelt. Damit ist N26 nun das wertvollste Fintech-Unternehmen Deutschlands und unter den Top 20 der Welt.

Die von Wienern gegründete Onlinebank N26 mit Sitz in Berlin hat bei einer neuen Finanzierungsrunde 775,7 Millionen Euro von Investoren erhalten. "Mit der neuen Finanzierungsrunde wollen wir unser Geschäft in Zentraleuropa ausbauen und auch einen großen Schritt in Richtung Osteuropa gehen", so Firmenchef Valentin Stalf. Die Expansionspläne der Bank werden aber durch die deutsche Finanzaufsicht BaFin beschnitten. Die Aufsicht plant eine Neukunden-Beschränkung für N26.

In nächster Zeit darf N26 in Europa mit maximal 50.000 bis 70.000 Neukunden pro Monat wachsen. "Es ist gut, dass wir uns mit dem Regulator auf ein Rahmenwerk geeinigt haben. Wir können gut damit leben", sagte N26-Gründer und -Firmenchef Valentin Stalf im APA-Gespräch. "Die Wachstumsbeschränkung wird uns aus heutiger Perspektive ein bis zwei Quartale begleiten", erwartet Stalf.

In einigen europäischen Märkten werde es zu einer zeitlich befristeten Warteliste für Neukunden kommen, Bestandskunden von N26 seien nicht betroffen. Wie hoch das Neukundenwachstum in den vergangenen Monaten war, wollte die Onlinebank nicht beziffern. Das monatliche Neukundenwachstum von N26 soll laut Branchenbeobachtern zuletzt bei rund 100.000 gelegen sein. Derzeit hat die Bank nach eigenen Angaben rund 7 Millionen Kunden.

Finanzierungsrunde über Erwartungen

Die aktuelle Finanzierungsrunde der Onlinebank liegt rund zehn Prozent über den Werten, die vor einer Woche von mehreren Medien vorab berichtet wurden. Die Bewertung von N26 liegt nun höher als die Marktkapitalisierung einiger börsennotierten Großbanken, unter anderem Commerzbank (7,6 Mrd. Euro) und Bawag (4,9 Mrd. Euro).

Die aktuelle Serie-D-Finanzierung wird von den US-Investoren Third Point Ventures und Coatue Management angeführt. Zusätzlich beteiligen sich die Dragoneer Investment Group und existierende Investoren. Third Point, Coatue und Dragoneer sind erstmal bei einer Finanzierungsrunde von N26 mit an Bord.

Zu den Investoren, die bisher an N26 beteiligt waren, gehören unter anderem der Versicherungskonzern Allianz, der Staatsfonds GIC aus Singapur, der chinesische Internet-Riese Tencent, Earlybird und der US-Investor Peter Thiel. Bisher haben Risikokapitalgeber knapp 1,6 Mrd. Euro in die Smartphone-Bank investiert.

Börsengang kein Thema

N26 will mit den zusätzlichen Mitteln die Banking-App ausbauen und die Mitarbeiterzahlzahl kräftig aufstocken. Bei der Onlinebank arbeiten derzeit mehr als 1.500 Mitarbeiter an zehn Standorten, unter anderem in Berlin, Barcelona und Wien. In den nächsten Jahren will die Smartphone-Bank weltweit weitere 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen.

Ein Börsengang ist aktuell kein Thema bei der Smartphone-Bank. "Wir werden N26 in den nächsten Jahren börsen-ready machen", sagte der Firmenchef. "In den nächsten Jahren werden wir uns einen Börsengang natürlich genauer ansehen."

ribbon Zusammenfassung
  • Die von zwei Wienern gegründete Onlinebank N26 hat 900 Millionen Dollar von Investoren eingesammelt. Damit ist N26 nun das wertvollste Fintech-Unternehmen Deutschlands und unter den Top 20 der Welt.
  • "Mit der neuen Finanzierungsrunde wollen wir unser Geschäft in Zentraleuropa ausbauen und auch einen großen Schritt in Richtung Osteuropa gehen", so Firmenchef Valentin Stalf. 
  • Die Expansionspläne der Bank werden aber du die deutsche Finanzaufsicht BaFin beschnitten. Die Aufsicht plant eine Neukunden-Beschränkung für N26.
  • In nächster Zeit darf N26 in Europa mit maximal 50.000 bis 70.000 Neukunden pro Monat wachsen. "Es ist gut, dass wir uns mit dem Regulator auf ein Rahmenwerk geeinigt haben. Wir können gut damit leben", sagte N26-Gründer und -Firmenchef Valentin Stalf.
  • N26 will mit den zusätzlichen Mitteln die Banking-App ausbauen und die Mitarbeiterzahlzahl kräftig aufstocken.
  • Ein Börsengang ist aktuell kein Thema bei der Smartphone-Bank.

Mehr aus Wirtschaft