Umsatzeinbrüche: Handel hofft auf "Weihnachtswunder"
Bald startet die Black Week, also der Angebotsreigen rund um den Black Friday und Cyber Monday.
Sie gelte mit geschätzten Erlösen von rund 400 Millionen Euro als Startschuss für das Weihnachtsgeschäft, sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will im APA-Interview. Laut einer Umfrage des Instituts Reppublika Research & Analytics planen 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zu dem Zeitpunkt bereits ihre Weihnachtsgeschenke zu kaufen.
"Immer mehr Menschen nutzen die Aktionstage, aber sie geben immer weniger aus", so Will. Vor allem der Black Friday komme immer mehr im stationären Handel an, mehr als die Hälfte der rund 1.000 Befragten plant heuer im Zuge der Aktionstage sowohl online als auch stationär zu kaufen.
Top-Ausgaben pro Bundesland
Besonders hoch sind die geplanten Pro-Kopf-Ausgaben im Rahmen der Black Week in Wien (281 Euro), am geringsten hingegen in der Steiermark und Kärnten (jeweils 252 Euro). Das Ranking im Überblick:
- Wien: 281 Euro
- Tirol und Vorarlberg: jeweils 266 Euro
- Niederösterreich und Burgenland: jeweils 263 Euro
- Oberösterreich und Salzburg: jeweils 262 Euro
- Steiermark und Kärnten: jeweils 252 Euro
Frauen kaufen laut der Umfrage am ehesten Bekleidung, Männer hingegen elektronische Geräte.
Video: Österreicher auf Schnäppchenjagd?
Mehr als die Hälfte will Weihnachtsmärkte besuchen
Große Hoffnung setzt Will nun vor allem in die Weihnachtsmärkte. "Sie sind die größte Chance, die Menschen wieder in die Geschäftsstraßen zu bringen", sagte der Obmann des Handelsverbands. 29 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher planen, mehrere Weihnachtsmärkte zu besuchen, so die Umfrage des Instituts Reppublika Research & Analytics.
Mehr als die Hälfte (56,1 Prozent) wollen zumindest zu einem Weihnachtsmarkt gehen. Am beliebtesten sind der Reihenfolge nach die Wiener Weihnachtsmärkte in Schönbrunn, am Spittelberg und am Rathausplatz, an vierter Stelle folgt der Salzburger Christkindlmarkt.
Bleibt das Weihnachtsgeschäft heuer trotzdem weiterhin rückläufig, müsse der Handel künftig noch mehr auf eine "Prozessoptimierung" setzen, so Will. Das heißt, dass man die Flächen im stationären Handel "reduzieren" und die Digitalisierung vorangetrieben werden müsse.
Auf politischer Seite fordert der Handelsverband schwierigere Rahmenbedingungen für die "unfaire Online-Konkurrenz aus Fernost".
Zusammenfassung
- Trotz Inflationsrückgang ist der heimische Handel von der "Teuerungskrise" laut Handelsverband-Chef Rainer Will immer noch stark betroffen.
- Die Umsätze seien seit 2022 rückläufig.
- Nun hofft Will auf ein "Weihnachtswunder".
- Die kommende Black Week mit geschätzten Erlösen von rund 400 Mio. Euro gelte als Startschuss für das Weihnachtsgeschäft.