APA/HELMUT FOHRINGER

Milliarden-Gewinn für Energie-Versorger Verbund

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Der Energiekonzern Verbund hat im Vorjahr prächtig verdient. Das spült auch kräftig Geld in die Staatskasse.

Das Konzernergebnis (also der Gewinn) erhöhte sich um 32 Prozent auf 2,27 Mrd. Euro. Der Umsatz lag bei 10,45 Milliarden Euro, die Ergebnis-Marge auf Ebit-Basis (Einnahmen vor Zinsen und Steuern) erhöhte sich von 25,4 auf 33,5 Prozent, der Cashflow aus operativer Tätigkeit stieg von zwei auf fünf Milliarden Euro an.

Bund und Länder profitieren

Das freut besonders die Aktionäre. Die Dividende pro Aktie soll um fast 40 Prozent auf 3,40 Euro ansteigen, teilte das Unternehmen mit. Das freut auch die öffentliche Hand. Verbund ist zwar an der Börse gelistet, gehört großteils jedoch Bund und Ländern.

51 Prozent der Aktien sind im Besitz der Republik Österreich. Damit schüttet der Verbund rund 730 Millionen Euro an den Staat aus.

Rund 25 Prozent gehören einem Zusammenschluss von EVN und Wiener Stadtwerken (jeweils im Besitz der Länder) und rund fünf Prozent gehören der TIWAG (dem Tiroler Landesenergieversorger). Die restlichen rund 20 Prozent sind in Streubesitz. 

Billige erneuerbare Energie, teurer Strom

Der Verbund hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Energie produziert. Die Eigenproduktion stieg um 13,5 Prozent, man musste deshalb deutlich weniger Strom zukaufen. 

Mit 93 Prozent hat bei der Eigenproduktion die Wasserkraft den größten Anteil. In diesem Segment konnte der Verbund seinen Umsatz um knapp 60 Prozent auf rund 4,5 Mrd. Euro steigern. 

Rund fünf Prozent des Verbund-Stroms kamen aus Sonnen- und Windenergie. Auch in diesem Bereich konnte man den Umsatz um rund 38 Prozent auf knapp 330 Mio. Euro steigern. 

Grund dafür sind die weiterhin höheren Handelspreise für Strom, aber billigen Erzeugungskosten von erneuerbarer Energie. 

Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) fällt im April im Vergleich zum Vorjahr zwar um fast zwei Drittel, ist aber immer noch mehr als zweieinhalbmal so hoch wie im April 2021. 

Video: Regierung halbiert Strompreisbremse

Im Jänner beschloss die Bundesregierung, die Strompreisbremse zu halbieren. 

Verbund zeigt sich zufrieden

Das Fazit der Geschäftsführung lautete am Donnerstag laut Aussendung: "Insgesamt blicken wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2023 zurück und gehen als starkes, resilientes und gut positioniertes Unternehmen zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr 2024."

Für 2024 erwartet der Verbund ein EBITDA zwischen rund 2,6 und 3,3 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis zwischen rund 1,3 Mrd. und 1,75 Mrd. Euro.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Energiekonzern Verbund hat im Vorjahr prächtig verdient.
  • Das Konzernergebnis (also der Gewinn) erhöhte sich um 32 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro.
  • Das spült auch kräftig Geld in die Staatskasse. Allein die Republik Österreich erhält rund 730 Millionen Euro an Dividenden.